"Wir sind gemeinsam raus aus dem Tal der Tränen", sagt CDU-Vize Karin Prien, die SPD sieht Chancen auf einen Regierungswechsel. Hier die wichtigsten Stimmen zur Wahl im Überblick
CDU-Vize Karin Prien zeigte sich sichtlich erleichtert, sprach von einem großen Erfolg für die CDU in Bund und Ländern. "Wir sind gemeinsam raus aus dem Tal der Tränen", sagte Prien. Nun wolle die Partei Verantwortung übernehmen, um ein "Zukunftsbündnis" in NRW auf den Weg zu bringen.
Wüst: "Auftrag, eine Regierung zu bilden"
"Das ist der Auftrag, eine Regierung zu bilden und zu führen", freut sich CDU-Spitzenkandidat Hendrik Wüst. Er dankte allen, die in der Partei den Wahlkampf unterstützten: "Team Wüst, ihr seid der Hammer!" Wüst lobte auch den bisherigen Koalitionspartner FDP als sehr "verlässlich". "Mit Respekt und mit Anstand muss man ein solches Wahlergebnis annehmen", sagte Wüst im Hinblick auf die Möglichkeit, dass auch die SPD trotz deutlichem Rückstand eine Regierung bilden könnte. Das Ergebnis sei ein klarer Auftrag an die CDU.
SPD: Schwarz-Gelb ist abgewählt
Die Menschen in NRW wünschten sich rot-grün, für einen Regierungswechsel seien jetzt die Chancen vorhanden, sagt hingegen der Generalsekretär der SPD Kevin Kühnert. Die schwarz-gelbe Regierung sei "abgewählt" worden.
Etwas zurückhaltender zeigte sich SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty: Das Ergebnis sei nicht so "wie wir uns das vorgestellt haben". Doch auch er zeigt sich optimistisch: Das Wahlziel habe dennoch geklappt, Schwarz-Gelb sei abgewählt.
Grüne: Auftrag für Politik "auf der Höhe der Zeit"
Die Bundesvorsitzende der Grünen Ricarda Lang kommentierte erfreut, die Grünen hätten das historisch beste Ergebnis in Nordrhein-Westfalen, weil die Menschen davon überzeugt seien, dass die Grünen Antworten auf der Höhe der Zeit geben könnten. Somit würde man das "riesige Projekt", das Land klimaneutral zu machen, in Nordrhein-Westfalen in die Tat umsetzen. Davon würden auch die Koalitionsoptionen - Ampel oder Grün-Schwarz - abhängen, so Lang.
Die Grünen-Spitzenkandidatin Mona Neubaur sprach nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen von einem großen "Vertrauensvorschuss" für ihre Partei. "Das ist ein riesiger, riesiger Auftrag an uns, aus diesem Vertrauensvorschuss jetzt weiter hart zu arbeiten und in einer nächsten Landesregierung endlich eine Politik auf Höhe der Zeit zu machen", sagte sie.
FDP räumt Niederlage ein
FDP-Bundestagsabgeordneter Alexander Graf Lambsdorff sprach von einer "schweren Niederlage" für seine Partei. Er bedauere das außerordentlich, sagte er. Das Ergebnis sei auf den "unglaublich personalisierten Wahlkampf" der beiden Spitzenkandidaten von CDU und SPD zurückzuführen.
FDP-Chef Christian Lindner hat das schlechte Wahlergebnis seiner Partei in Nordrhein-Westfalen als "desaströse Niederlage" bezeichnet. "Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass auch die Freien Demokraten von diesem guten Regierungshandeln im größten Bundesland profitiert hätten. Das ist nicht der Fall", sagte Lindner am Sonntagabend in Berlin.
AfD unzufrieden mit Wahlergebnis
Die AfD ist mit dem Wahlergebnis nicht zufrieden. Die Partei hätte sich ein zweistelliges Ergebnis gewünscht, so wie auch bei Landtagswahlen im Osten, so Tino Chrupalla, Parteivorsitzender der AfD. Um auch im Westen erfolgreich zu sein, brauche es eine neue Strategie, die in den nächsten Wochen und vor allem auf dem nächsten Bundesparteitag diskutiert werde.
Der AfD-Fraktionschef im Landtag von Nordrhein-Westfalen Markus Wagner sagte ebenfalls, der Wahlkampf in den letzten zwei Wochen habe sich auf das Duell zwischen CDU und SPD zugespitzt. "Darunter leiden kleine Parteien. Wir haben uns insgesamt konsolidiert."
Wissler: Mehr klare Botschaften als Streitereien
Für Linken-Chefin Janine Wissler ist der Ausgang der Wahl eine "bitteres Ergebnis". Jetzt müsse man "Vertrauen zurückgewinnen", sagte sie. "Das heißt, mehr mit klaren Botschaften als mit Streitereien in der Presse zu sein."