Während der Corona-Pandemie arbeiten viele Arbeitnehmer zuhause. Arbeitsminister Heil will ein Recht auf Homeoffice schaffen. Arbeitgeberpräsident Kramer hält das für "Unsinn".
Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat die Pläne des Bundesarbeitsministeriums für ein Recht auf Homeoffice heftig kritisiert. Er warnt in diesem Zusammenhang vor einer Auslagerung von Tätigkeiten aus Unternehmen.
Kramer kritisiert ein "Recht auf Homeoffice"
"Die Idee, ein Recht auf Homeoffice zu schaffen, ist so angelegt, dass ich mich als Arbeitgeber entschuldigen muss, wenn ich das nicht einrichten kann", sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, das Auszüge aus dem Interview bereits vorab veröffentlichte.
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Auslagerung von Dienstleistungen könnte folgen
Ein Arbeitgeber müsse sein Unternehmen aber so organisieren können, wie es dem ganzen Betrieb mit seinen verzahnten Abläufen diene - "und nicht ausschließlich, wie es dem einzelnen Mitarbeiter dient".
"Wenn die Entscheidung über das Homeoffice nicht bei der gemeinsamen Abstimmung von Arbeitgeber und Mitarbeiter bleibt, wird das über kurz oder lang nur dazu führen, dass Unternehmen Tätigkeiten, etwa die Buchhaltung, auslagern und an Dienstleister übertragen", warnte Kramer. "Das können weder die Politik noch die Gewerkschaften wollen."