Deutschland: Mehr als eine Million Rentner müssen arbeiten

    Anfrage der Linken:Mehr als eine Million Rentner müssen arbeiten

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    Laut einem Zeitungsbericht steigt die Zahl der Beschäftigten im Rentenalter in Deutschland. Linken-Chef Bartsch macht Altersarmut und schmale Renten verantwortlich.

    Eine Gebäudereinigerin schiebt einen Putzwagen durch einen Gang in der Hochschule Landshut.
    Fast 1,1 Millionen der Beschäftigten sind 67 oder älter.
    Quelle: dpa

    Die Zahl der Erwerbstätigen im Rentenalter ab 67 Jahren ist in Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge erneut gestiegen.
    Wie laut dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervorgeht, waren in diesem Jahr 1.066.895 Beschäftigte 67 Jahre alt oder älter. Das waren rund 15.000 Menschen mehr als im vergangenen Jahr und 200.000 mehr als noch 2015.
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    Hunderte Fahrzeugführer im höheren Alter

    Aus der Antwort der Bundesregierung geht zudem hervor, dass derzeit über 400.000 Beschäftigte bereits über 70 und rund 138.000 sogar schon über 75 Jahre alt sind. Unter den mehr als 13.000 Beschäftigten, die 85 Jahre und älter sind, sind den Angaben zufolge noch 446, die als Fahrzeugführer im Straßenverkehr tätig sind.
    "Altersarmut und schmale Renten treiben die Menschen zurück in die Arbeitswelt", sagte der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, dem Redaktionsnetzwerk.

    Bei vielen ist das keine freiwillige Entscheidung, sondern notwendig, weil am Ende der Rente noch viel Monat übrig ist.

    Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken im Bundestag

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    Bartsch fordert Rentenreform

    Angesichts der Rekordinflation werde eine große Rentenreform immer dringlicher, betonte Bartsch. Er forderte, das Rentenniveau auf 53 Prozent heraufzusetzen, und eine Mindestrente von 1.200 Euro.
    "Wir brauchen eine Rentenkasse, in die alle Bürger mit Erwerbseinkommen einzahlen - auch Abgeordnete, Beamte, Selbstständige und ARD-Bosse", sagte der Fraktionschef.
    Quelle: epd

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