Das Urteil aus dem Tiergarten-Mordprozess belastet die deutsch-russischen Beziehungen weiter: Nun hat auch Moskau zwei Deutsche Diplomaten des Landes verwiesen.
Als Reaktion auf die Ausweisung zweier russischer Diplomaten aus Deutschland hat Russland die Ausweisung von zwei deutschen Diplomaten angekündigt. Das Außenministerium in Moskau erklärte, die von deutscher Seite erhobenen Anschuldigungen seien unbegründet und "von der Realität abgekoppelt".
Die Bundesregierung hatte die beiden russischen Diplomaten am vergangenen Mittwoch zu unerwünschten Personen erklärt, nachdem gerichtlich festgestellt worden war, dass der Tiergarten-Mord 2019 in Berlin "im Auftrag von staatlichen Stellen" Russlands verübt wurde.
So hieß es in der Erklärung des russischen Außenministeriums:
Mord an Georgier nach Auftrag aus Moskau
Das Berliner Kammergericht hatte am vergangenen Mittwoch einen russischen Staatsbürger wegen des Tiergarten-Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Vadim K. im August 2019 einen tschetschenischstämmigen Georgier im Kleinen Tiergarten in Berlin erschoss.
Dabei handelte er nach Überzeugung des Gerichts im Auftrag staatlicher Stellen in Russland. Der Georgier hatte laut Gericht während des zweiten Tschetschenienkriegs zwischen 2000 und 2004 als Kommandeur einer Einheit gegen Russland gekämpft und wurde daher von russischen Sicherheitsdiensten als Staatsfeind und "Terrorist" eingestuft.
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