Russland wird sich nach dem Jahr 2024 nicht mehr am Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) beteiligen. Das teilte der neue Roskosmos-Chef mit.
Russland will nach 2024 aus der Internationalen Raumstation ISS aussteigen. Das sagte der neue Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am Dienstag bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Waldimir Putin.
"Natürlich werden wir alle unsere Verpflichtungen gegenüber unseren Partnern erfüllen" sagte Borissow, den Putin zuvor als Nachfolger von Dmitri Rogosin eingesetzt hatte.
Bau einer russischen Raumfahrtstation geplant
Rogosin hatte die Zusammenarbeit mit den USA auch angesichts politischer Spannungen zwischen Moskau und Washington im Zuge des Krieges in der Ukraine zuletzt immer wieder in Frage gestellt. Borissow sagte, dass bis zum Ausstieg mit dem Bau einer russischen Raumfahrtstation begonnen werden solle.
Die ISS war zuletzt in die Jahre gekommen und hatte immer wieder wegen Pannen für Aufsehen gesorgt.
Wird russisches Modul von ISS abgekoppelt?
Rogosin hatte zuvor nicht ausgeschlossen, das russische Modul von der ISS abzukoppeln und eigenständig weiter zu betreiben. Dabei deutete er auch eine mögliche Nutzung der Station zur militärischen Erdbeobachtung an. Nach dem von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben westliche Länder auch Sanktionen gegen die russische Raumfahrtindustrie verhängt.
Der bisherige Vize-Ministerpräsident Borissow steht seit Mitte Juli als Nachfolger von Behördenchef Dmitri Rogosin an der Spitze der russischen Raumfahrtbehörde.
Die ISS ist ein gemeinsames Projekt der USA, Kanadas, Japans, der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) und Russlands. Sie ist in ein russisches und ein US-Segment unterteilt.
- Roskosmos und Nasa kooperieren wieder
Die Nasa hat angekündigt, wieder gemeinsam mit der russischen Weltraumbehörde Roskosmos zur ISS fliegen zu wollen. Bei der Zusammenarbeit handelt es sich nur um "Kreuzflüge".