Russischer Ex-Präsident Medwedew trifft sich mit Xi Jinping

    Russlands Ex-Präsident in China:Medwedew trifft sich mit Xi Jinping

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    Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat Chinas Staatschef Xi Jinping besucht. Während Xi auf Zurückhaltung im Ukraine-Krieg hofft, will Medwedew sein eigenes Image aufwerten.

    Xi Jinping und Dmitry Medvedev (l.), aufgenommen am 21.12.2022 in Peking (China)
    Für Dmitri Medwedew ist das Treffen mit Xi Jinping eine gute Aufwertung des eigenen Images.
    Quelle: epa

    Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew ist nach eigenen Angaben von Chinas Staatschef Xi Jinping zu Gesprächen empfangen worden. "Es waren äußerst nützliche Gespräche", meinte Medwedew, der Vizechef des russischen Sicherheitsrates ist, am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal.

    Peking hofft auf Zurückhaltung im Ukraine-Krieg

    Es sei dabei um die bilaterale Zusammenarbeit, ein Zusammenwirken der Regierungsparteien, aber auch die internationale Politik, darunter den Konflikt in der Ukraine gegangen, teilte der 57-Jährige mit.
    Bei dem überraschenden Treffen in Peking äußerte Chinas Präsident Xi Jinping laut staatlichen Medien die Hoffnung, dass in der Ukraine-Krise alle Beteiligten Zurückhaltung übten. Xi habe Medwedew zudem gesagt, dass Sicherheitsbedenken politisch gelöst werden sollten, meldet die Nachrichtenagentur Xinhua weiter. 

    Medwedew stellvertretend für Putin in China

    Medwedew ist als Chef der Kremlpartei "Geeintes Russland" zumindest auf parteipolitischer Ebene in etwa Xi Jinping als Führer der Kommunistischen Partei in China gleichgestellt. Allerdings sind die politischen Vollmachten des russischen Ex-Präsidenten - im Gegensatz zu seinem Gastgeber in Peking - begrenzt.
    Die politischen Leitlinien in Russland gibt Kremlchef Wladimir Putin vor, dessen Grüße Medwedew nach China übermittelte. Der russische Ex-Präsident ist lediglich als Stellvertreter Putins im nationalen Sicherheitsrat noch in Entscheidungsprozesse einbezogen.

    Will Medwedew der Nachfolger Putins werden?

    Medwedew galt während seiner Amtszeit von 2008 bis 2012 als verhältnismäßig liberaler und prowestlicher Vertreter der Obrigkeit. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine versucht er hingegen, sich als Hardliner zu profilieren.
    Beobachter vermuten, dass sich Medwedew mit diesem Imagewechsel wieder größeres politisches Gewicht verschaffen will - und sich perspektivisch als möglicher Nachfolger Putins ins Gespräch bringt. Der Empfang bei Xi Jinping bedeutet für ihn eine deutliche Aufwertung.
    Quelle: dpa, Reuters

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