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Berichte offenbaren Probleme : Experten zweifeln an Russlands Militärstärke

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Laut Militärexperten ist die russische Offensive im Donbass ins Stocken geraten - es gäbe Probleme bei Artillerie und Luftwaffe. Die Lage im Chemiewerk Azot sei indes "die Hölle".

Chemiefabrik "Asot" in Sjewjerodonezk in der Ostukraine.
Die völlig zerstörte Chemiefabrik Azot in Sjewjerodonezk in der Ostukraine. Hier sollen sich immer noch rund 500 ZIvilisten verschanzen.
Quelle: Unbekannt/GROUPDF/APA/dpa

Nach Einschätzung der Militärexperten des Institute for the Study of the War (ISW) ist die russische Offensive im Donbass ins Stocken geraten. Russlands Überlegenheit bei der Artilleriebewaffnung reiche bislang nicht für die Einnahme von Sjewjerodonezk aus. In der jüngsten Analyse des Institute for the Study of the War (ISW) heißt es:

Russlands konzentrierte Artilleriekapazität gepaart mit wohl geschwächten Infanterieeinheiten bleibt unzureichend, um russische Fortschritte in Sjewjerodonezk zu erzielen.
Analyse des Institute for the Study of the War (ISW)

Russische Truppen kämpften zwar weiter um die Kontrolle der Stadt, hätten aber am Sonntag wenig Fortschritte gemacht.

Gouverneur: Situation im Chemiewerk ist "die Hölle"

Russland dürfte den Experten zufolge weiter versuchen, Sjewjerodonezk einzukesseln und die dort verbliebenen ukrainischen Kräfte, die sich weitgehend im Chemiewerk Azot verschanzt haben, vom Nachschub abzuriegeln. Allerdings seien derzeit wenig Fortschritte bei diesem Vorhaben zu sehen.

Derweil sei die Lage im Chemiewerk nach Angaben des Gouverneurs Serhij Hajdaj inzwischen "die Hölle":

Alles steht in Flammen, der Beschuss hört nicht einmal eine Stunde lang auf.
Serhij Hajdaj, Gouverneur von Luhansk

Rund 500 Zivilisten haben sich in dem Chemiewerk im Industriegebiet von Sjewjerodonezk mit einer unbekannten Zahl an Kämpfern verschanzt. Es sei der einzige Ort im Stadtgebiet von Sjewjerodonezk, den die Russen noch nicht unter ihrer Kontrolle hätten, schrieb Hajdaj der Nachrichtenagentur AP. Moskau schicke stetig neue Verstärkung dorthin.

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ISW: Moskau behindert sich bei Mobilmachung selbst

Nach Einschätzung des ISW behindert Moskau den Erfolg seiner Invasion allerdings selbst dadurch, dass es immer noch von einer "militärischen Spezialoperation" statt von einem Krieg spricht. Das hindere Russland an einer Mobilmachung, um weitere Kräfte zu generieren. Zudem fehle so dem Kreml die rechtliche Handhabe, um Soldaten zu bestrafen, die sich einem Einsatz verweigerten.

Britischer Geheimdienst sieht Schwächen bei der Luftwaffe

Nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten liegen die Schwierigkeiten Russlands bei seinem Vormarsch in der Ukraine auch an den Schwächen seiner Luftwaffe. Es sei sehr wahrscheinlich, dass diese einer der wichtigsten Faktoren hinter den sehr begrenzten russischen Erfolgen seien, hieß es am Montag in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums.

Anteil der Verteidigungsausgaben Russlands und der Ukraine an allen Staatsausgaben seit 1991. Besonders nach der Krim-Annexion 2014 ist der Anteil stark gestiegen. Bei Russland waren es 2020 11,4 Prozent, bei der Ukraine 8,8 Prozent.

Die Luftstreitkräfte hätten bisher bei ihren Manövern Risiken eher vermieden und keine Lufthoheit erlangen können. Dies habe den Druck auf die russischen Bodentruppen erhöht, die mittlerweile zunehmend erschöpft seien. Nach Einschätzung der Briten verfügen die Russen zwar über kampffähige Flugzeuge, sind aber nicht entsprechend für moderne Luftwaffeneinsätze ausgebildet.

Die russische Ausbildung bei der Luftwaffe habe sich mutmaßlich jahrelang stärker darauf konzentriert, hochrangige Militärs zu beeindrucken als dynamische Einsatzszenarien verschiedener Truppen zu trainieren, hieß es.

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