Fieber und Husten: Der Zustand des inhaftierten Kreml-Kritikers Nawalny hat sich verschlechtert. Nun wollen Mitstreiter demonstrieren - die Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft.
Wegen angekündigter Proteste zur Unterstützung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny verschärft die russische Polizei die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Haftanstalt, in der der 44-Jährige festgehalten wird. Unter anderem wurde die Zufahrtstraße gesperrt und vor dem Gefängnistor ein Kontrollposten aufgestellt.
Nawalny leidet offenbar auch unter Fieber
Nawalnys Mitstreiter wollen ab diesem Dienstag vor dem Gefängnis in der Stadt Pokrow etwa 100 Kilometer östlich von Moskau Stellung beziehen, falls Nawalny keine medizinische Betreuung durch einen von ihm bestimmten Arzt erhält. Der Kreml erklärte, Nawalny werde wie jeder andere Häftling angemessen behandelt, falls er krank sein sollte. Zum Zustand des Oppositionellen wurden keine Angaben gemacht.
Nawalny hat angekündigt, seinen Hungerstreik fortzusetzen, obwohl sich sein Gesundheitszustand zuletzt verschlechtert habe. Neben Rücken- und Beinschmerzen leidet er nach eigenen Angaben inzwischen auch an Fieber und Husten. Drei Mithäftlinge seien wegen Tuberkulose in ein Krankenhaus eingewiesen worden. Einem Zeitungsbericht zufolge wurde Nawalny auf eine Krankenstation verlegt und auf das Coronavirus getestet.
Giftanschlag in Russland überlebt
Nawalny ist einer der prominentesten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er hatte 2020 einen Giftanschlag in Russland überlebt und war in Deutschland ärztlich behandelt worden. Bei der Rückkehr in seine Heimat im Januar wurde er festgenommen und zu mehr als zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Dies wurde international scharf kritisiert, die EU und die USA haben zusätzliche Sanktionen gegen Russland verhängt. Nawalny macht Putin persönlich für den Giftanschlag verantwortlich. Putin und die Regierung weisen eine Beteiligung zurück.