Russland will Waffen aus Nordkorea kaufen, heißt es aus US-Kreisen. Grund dafür seien auch die westlichen Sanktionen.
Russland will sich laut US-Kreisen für seinen Krieg gegen die Ukraine in großem Stil mit Waffen aus Nordkorea eindecken. Das Verteidigungsministerium in Moskau sei im Begriff, Millionen Raketen und Granaten von dem international isolierten Land zu kaufen, teilte eine US-Gewährsperson unter Berufung auf Erkenntnisse von amerikanischen Geheimdiensten mit. Erst kürzlich war demnach die Geheimhaltungsstufe der Informationen gesenkt worden.
Dass Moskau sich nun an Pjöngjang wende, deute darauf hin, dass das russische Militär mit anhaltenden und massiven Versorgungsengpässen zu kämpfen habe, was zum Teil an Exportkontrollen und Sanktionen liege, die gegen Russland verhängt worden seien. US-Geheimdienstler gingen davon aus, dass Moskau künftig zusätzliche Militärausrüstung von Pjöngjang kaufen könnte, hieß es weiter. Über die neuen Erkenntnisse hatte zuerst die "New York Times" berichtet.
Pläne zur Zusammenarbeit gibt es schon länger
Die US-Regierung bestätigte gerade erst, das russische Militär habe im August Drohnen aus iranischer Produktion für den Einsatz in der Ukraine erhalten. Allerdings gebe es bei den Neuerwerbungen, denen nach US-Erkenntnissen Hunderte weitere folgen sollen, technische Probleme.
Nordkorea strebt seit geraumer Zeit engere Beziehungen zu Russland an und hat die USA für die aktuelle Krise verantwortlich gemacht. Das russische Vorgehen in der Ukraine sei Selbstverteidigung und durch eine westliche "Hegemonialpolitik" gerechtfertigt, hieß es aus Pjöngjang.
Zuletzt deutete die kommunistische Führung an, Arbeiter für Wiederaufbauprojekte in prorussische Separatistenregionen zu schicken. Der nordkoreanische Botschafter in Moskau traf dazu mit Abgesandten aus dem Donbass zusammen und äußerte sich optimistisch über die Zusammenarbeit im Bereich der Arbeitsmigration. Er verwies auf Lockerungen der Grenzkontrollen in seinem Land, die mit Beginn der Corona-Pandemie verhängt worden waren.
Ukraine ohne diplomatische Beziehungen zu Nordkorea
Separatisten kontrollieren seit 2014 Teile von Luhansk und Donezk. Kremlchef Wladimir Putin erkannte die Gebiete kurz vor der russischen Invasion in die Ukraine am 24. Februar als unabhängig an. Seitdem haben dies nur die von Moskau unterstützte Regierung Syriens und zuletzt Nordkorea getan. Die Regierung in Kiew kappte in einer Reaktion ihre diplomatischen Beziehungen zu Pjöngjang.
Die USA veröffentlichten seit Beginn des Krieges in der Ukraine mehrfach nachrichtendienstliche Erkenntnisse, um Pläne für russische Desinformationskampagnen aufzuzeigen oder die Aufmerksamkeit auf Moskaus militärische Schwierigkeiten zu lenken.