Inmitten der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine lässt Putin in einem großangelegten Manöver atomwaffenfähige ballistische Raketen testen. Laut Kreml reine Routine.
Inmitten schwerer Spannungen mit dem Westen hat die Atommacht Russland ein Manöver mit Einsatz ballistischer Raketen abgehalten; die eingesetzten Raketen sollen atomwaffenfähig sein.
Präsident Wladimir Putin habe die Übung am Samstag vom Kreml aus gestartet, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge in Moskau.
Auch der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sei dabei gewesen. Er war bereits am Freitag zu Gesprächen in die russische Hauptstadt gereist. Auf Fotos von Staatsmedien waren die Politiker an einem großen Tisch zu sehen.
Marschflugkörper und Hyperschallrakete getestet
Das russische Verteidigungsministerium hatte das Manöver am Freitag angekündigt. Es soll demnach im Voraus geplant gewesen sein. Ziel sei, die strategischen Nuklearwaffen auf ihre Zuverlässigkeit zu testen.
Die Armee feuerte laut Kreml-Mitteilung ballistische Raketen und Marschflugkörper ab. Zudem sei eine Hyperschallrakete vom Typ Kinschal (Dolch) erfolgreich getestet worden.
2001 wollte Putin noch "ein Vertrauensklima" mit dem Westen schaffen. Doch diese Erwartung erfüllte sich nicht.
Russland testet mehrfach im Jahr Raketen. Das Land und die USA sind die beiden mit Abstand größten Atommächte der Welt. Laut Kreml wurde eine Übung auf einem Testgelände südöstlich der Ukraine, im Gebiet Astrachan im Süden Russlands, abgehalten, eine andere auf der Halbinsel Kamtschatka ganz im Osten des Riesenreichs.
Kritik aus dem Westen an russischen Manövern
Zudem seien Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte und der Nordflotte beteiligt gewesen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte am Freitag gesagt, Putin werde das Manöver vom Gefechtsstand aus beaufsichtigen. Es war deshalb spekuliert worden, ob der 69 Jahre alte Staatschef zu den Übungen fliegt.
Das Manöver wurde parallel zur Münchner Sicherheitskonferenz abgehalten. Russische Manöver in der Nähe zur Ukraine stoßen im Westen auf Kritik.
Das Verteidigungsministerium hatte zuletzt angekündigt, dass seine Truppen nach Ende von Übungen wieder zu ihren Standorten zurückkehren sollten. Das wurde von den USA und der Nato angezweifelt. Russland verlangt vom Westen Sicherheitsgarantien, weil es sich vom US-Militär und den Waffen in Europa bedroht sieht.