Nach der Anerkennung der Separatisten-Gebiete durch Moskau fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von Partnern "klare und wirkungsvolle Schritte der Unterstützung".
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zurückhaltend auf die russische Anerkennung der "Volksrepubliken" in der Ostukraine als unabhängige Staaten reagiert. "Wir sind dem friedlichen und diplomatischen Weg treu und werden nur auf diesem gehen", sagte Selenskyj in einer Ansprache in der Nacht zum Dienstag.
Zugleich betonte der 44-Jährige: "Die Anerkennung der Unabhängigkeit der besetzten Kreise der Gebiete Donezk und Luhansk kann den einseitigen Austritt aus den Minsker Vereinbarungen bedeuten." Auf Provokationen werde Kiew nicht reagieren - aber auch kein Territorium aufgeben.
Selenskyj appelliert an Partner
Die Ukraine habe Sondersitzungen des UN-Sicherheitsrats und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beantragt, sagte Selesnkyj. Zudem wünsche sie sich einen Gipfel im sogenannten Normandie-Format mit Deutschland, Frankreich und Russland.
"Wir erwarten von unseren Partnern klare und wirkungsvolle Schritte der Unterstützung", hob der ukrainische Staatschef hervor. Jetzt werde sich zeigen, wer ein "wirklicher Freund und Partner" sei - und wer Russland weiterhin nur mit Worten ängstigen wolle. Er fügte mit Blick auf das russische Vorgehen hinzu: "Wir haben keine Angst vor nichts und niemandem."
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Kiew habe nur einen Traum: "Frieden in der Ukraine." Selenskyj betonte: "Es gibt jetzt keinerlei Gründe für chaotische Handlungen." Es gebe keine Gründe, schlaflose Nächte zu haben.
UN-Sicherheitsrat tagt
Noch in der Nacht kam der UN-Sicherheitsrat angesichts der Eskalation der Lage zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Die USA äußerten scharfe Kritik an der Entsendung russischer Truppen in die Separatisten-Gebiete. "Sie nennen sie Friedenstruppen", sagte die US-Botschafterin bei der UNO, Linda Thomas-Greenfield, am Montagabend in New York (Ortszeit) in Richtung Russlands. "Das ist völliger Unsinn. Wir wissen, was sie wirklich sind."
Zuvor hatte UN-Untergeneralsekretärin Rosemary DiCarlo zur Eröffnung der Sitzung gesagt, dass die UNO den Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin, "Truppen in der Ostukraine zu stationieren", "zutiefst bedauert".
„Putin wolle eine Weltordnung von vor 1919“, so ZDF-Korrespondent Johannes Hano in New York zur Russland-Ukraine-Krise.
EU und die USA kündigen Sanktionen an
Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Unabhängigkeit der ostukrainischen "Volksrepubliken" von Donezk und Luhansk anerkannt. Der Kremlchef ordnete auch eine Entsendung russischer Soldaten in die Ostukraine an. Die EU und die USA kündigten umgehend Sanktionen an.
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