Unterhändler aus den USA und Russland haben sich in Genf zu einem Arbeitsessen getroffen. Der russische Vize-Außenminister Riabkow sprach von einer "komplizierten Diskussion".
Am Abend vor dem offiziellen Start der Gespräche trafen sich der russische Vize-Außenminister Sergej Riabkow und seine US-Kollegin Wendy Sherman in Genf zu einem kurzfristig anberaumten Abendessen. Riabkow sprach nach dem Treffen vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts von einer "komplizierten Diskussion".
Das Gespräch hätte gar nicht "einfach" sein können, sagte Riabkow laut der Nachrichtenagentur Interfax weiter. Er denke aber, dass die Diplomaten bei ihren Gesprächen in Genf ihre Zeit "nicht verschwenden" werden.
Sherman: USA unterstützen territoriale Integrität
Sherman betonte während des Treffens laut Angaben ihres Ministeriums "die Unterstützung der Vereinigten Staaten für die internationalen Grundsätze Souveränität, der territorialen Integrität und der Freiheit souveräner Länder, ihre eigenen Bündnisse zu wählen".
Sie nahm damit Bezug auf die Befürchtungen der Ukraine und des Westens vor einem russischen Einmarsch in der Ostukraine sowie der Kreml-Forderung, das Nato-Verteidigungsbündnis nicht nach Osten auszudehnen.
USA-Russland: Woche intensiver Diskussion
Das Treffen der hochrangigen Diplomaten leitet eine Woche intensiver Diskussionen zur Situation in der Ukraine ein.
Neben den US-russischen Gesprächen in der Schweiz ist für Mittwoch ein Nato-Russland-Treffen in Brüssel und für Donnerstag ein Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien geplant.
Washington warnt vor Konfrontation
Washington warnte kurz vor dem Treffen vor der Gefahr einer "Konfrontation" an der russisch-ukrainischen Grenze und Moskau schloss jegliche Zugeständnisse aus.
Die Nato fordert von Russland, Truppen von der Grenze zur Ostukraine abzuziehen. Die Nato hatte zudem mehrfach auf das Selbstbestimmungsrecht der Ukraine als souveränes Land verwiesen.
Moskau dementiert Invasionspläne
Russland fordert umgekehrt Garantien dafür, dass die Nato nicht weiter nach Osten expandiert und ihre Truppen in den östlichen Mitgliedsstaaten reduziert.
Der Westen droht mit harten Sanktionen, sollten russische Soldaten in die Ukraine einmarschieren. Die Regierung in Moskau weist den Vorwurf zurück, sie bereite eine Invasion vor.
Russland will Ost-Erweiterung stoppen
Stattdessen wolle man deutlich machen, dass Moskau eine weitere Ost-Erweiterung der Nato nicht akzeptieren werde.
- Moskau lehnt jedes Zugeständnis an USA ab
Vor dem Gespräch zwischen den USA und Russland über die Ukraine-Krise hat Moskau jede Form von Zugeständnissen abgelehnt. Die USA meinen trotzdem, dass "Fortschritte möglich" sind.