Die Grünen verpassen den Einzug in das Landesparlament des Saarlands um 23 Stimmen. Es ist nicht das erste denkbar knappe Scheitern in der Geschichte der Bundesrepublik.
Genau 23 Stimmen fehlen den Grünen im Saarland nach vorläufigem Endergebnis zum Überschreiten der Fünf-Prozent-Hürde und damit zum Einzug in den Landtag. Die Partei kommt demnach auf 4,99502 Prozent.
Solche knappen Niederlagen sind selten, es gibt aber auch Beispiele aus bevölkerungsreicheren Bundesländern. Ein Überblick:
1992: Grüne scheitern im Norden
Eng wurde es schon einmal für die Grünen. Sie kamen 1992 bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein auf 4,97 Prozent. Zum Einzug ins Parlament fehlten knapp 400 Wählerstimmen.
1997: 190 fehlende Stimmen verhindern Rechtsextreme in Hamburg
Die rechtsextreme DVU erreichte 1997 in Hamburg 4,98 Prozent. Um in die Bürgerschaft zu kommen, waren das 190 Stimmen zu wenig.
1980: FDP verpasst das NRW-Parlament um 1.700 Stimmen
In Nordrhein-Westfalen schaffte die FDP 1980 nur 4,98 Prozent. In dem im Vergleich zur Hansestadt etwa zehn Mal bevölkerungsstärkeren Bundesland fehlten damit für den Einzug ins Parlament etwa 1.700 Stimmen.
2013: FDP zieht erstmals nicht in den Bundestag ein
Auch in der Bundespolitik gab es tragische Niederlagen bei der Fünf-Prozent-Hürde. Die FDP etwa kam bei der Bundestagswahl 2013 nach großen Verlusten auf nur 4,8 Prozent und war erstmals seit Gründung der Bundesrepublik nicht mehr im Parlament vertreten. Dazu fehlten deutschlandweit gut 100.000 Stimmen.
Machtwechsel im Saarland: Die SPD triumphiert, die CDU stürzt ab und Grüne, Linke sowie die FDP sind nicht im Landtag vertreten. Wie ist die Stimmung bei den jeweiligen Parteien nach dem Wahlergebnis?