Spanien: Parlamentswahl wird wegen Wahlschlappe vorgezogen

    Wegen Regionalwahl-Ergebnissen:Spanien: Parlamentswahl wird vorgezogen

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    Nach der Schlappe der Sozialdemokraten bei den Regionalwahlen in Spanien kündigt Regierungschef Sanchez an, die Parlamentswahl vorzuziehen. Es soll bereits im Juli soweit sein.

    Nach der Niederlage seiner Partei in den Regionalwahlen, kündigt Ministerpräsident Sanchez Neuwahlen und die Auflösung des Parlaments an.
    Spaniens Ministerpräsident Sanchez reagiert auf die Niederlage seiner Partei bei den Regionalwahlen: Er hat angekündigt, die Parlamentswahlen um ein halbes Jahr vorzuziehen.29.05.2023 | 1:34 min
    Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat nach der schweren Schlappe für seine sozialdemokratische Partei bei den Regional- und Kommunalwahlen überraschend vorgezogene Parlamentswahlen angekündigt.
    Er habe König Felipe VI. seine Entscheidung mitgeteilt, "das Parlament aufzulösen und Parlamentswahlen anzusetzen", sagte Sánchez in einer Fernsehansprache. Statt wie bislang vorgesehen im Dezember sollen die Spanier demnach bereits am 23. Juli über ihr neues Parlament abstimmen.

    Sánchez: Übernehme Verantwortung für Wahlergebnisse

    "Ich habe diese Entscheidung angesichts der Ergebnisse der gestrigem Wahl getroffen", sagte Sánchez am Montag in einer kurzen Erklärung, die im Fernsehen übertragen wurde.

    Als Regierungschef und als Vorsitzender der sozialistischen Partei übernehme ich die Verantwortung für die Ergebnisse.

    Pedro Sánchez (PSOE), spanischer Ministerpräsident

    Das regierende Linksbündnis um Sanchez sozialistische Partei PSOE hatte einen schweren Dämpfer erlitten. Bei den Wahlen am Sonntag hatte die sozialdemokratische PSOE in den rund 8.100 Kommunen des Landes ein Ergebnis von insgesamt rund 28 Prozent erzielt.
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    Konservative Volkspartei mit deutlichen Zugewinnen

    Die konservative Volkspartei (PP) von Sánchez' Widersacher Alberto Núñez Feijóo erreichte dagegen etwa 31,5 Prozent, zudem nahm sie der PSOE mehrere Regionen ab. Die PP gewann unter anderem in der größten andalusischen Stadt Sevilla, die bisher als PSOE-Bastion galt.
    In zehn der zwölf Regionen, in denen abgestimmt wurde, regierte bislang die PSOE. In sechs dieser Regionen wurde sie nun von der PP abgelöst. Sánchez führt in Madrid eine Minderheitsregierung an. Auch sein linksgerichteter Koalitionspartner Podemos erlitt den vorläufigen Ergebnissen zufolge in den Regionen Stimmenverluste.
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    In Madrid feierten am Sonntagabend Anhänger der Partido Popular nach der Wahl auf der Straße.
    Quelle: AFP, Reuters, dpa

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