Eine extremistische Chatgruppe plante die Entführung von Gesundheitsminister Lauterbach. Parteikollegin und SPD-Chefin Saskia Esken fordert nun Härte bei der Aufklärung.
SPD-Chefin Saskia Esken setzt auf ein hartes Vorgehen der Sicherheitsbehörden nach dem Bekanntwerden von Entführungsplänen extremistischer Mitglieder einer Chatgruppe gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Esken am Freitag:
Esken: "Erschreckende Ausmaße" der Radikalisierung
Zuvor war bekannt geworden, dass Mitglieder einer bundesweiten Telegram-Chatgruppe aus sogenannten Reichsbürgern und Gegnern der Corona-Politik Sprengstoffanschläge und die Entführung Lauterbachs geplant hatten. Damit hätten sie die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen und das angestrebte Chaos nutzen wollen, um die Macht in Deutschland zu übernehmen. Bundesweit fanden am Mittwoch Durchsuchungen statt.
"Die Radikalisierung der sogenannten Querdenker oder auch der Reichsbürgerszene nimmt erschreckende Ausmaße an und ist zutiefst besorgniserregend", so Esken. Die SPD-Parteichefin verwies auf einen Aktionsplan von Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Dieser setze auf Prävention und "konsequente Härte" der Sicherheitsbehörden.
Ermittler lassen eine Gruppierung auffliegen, die Anschläge auf die Stromversorgung und die Entführung von Gesundheitsminister Lauterbach geplant haben soll.
Vier Beschuldigte bei Razzien festgenommen
Nach Angaben der Behörden wurde seit Oktober gegen die Gruppe ermittelt. In ganz Deutschland seien der Chatgruppe zahlreiche Menschen zuzurechnen, die die Pläne unterstützt haben sollen. Diese seien Teil der Corona-Protestszene und der Reichsbürgerbewegung. Einige seien der Polizei bereits bekannt, so die Ermittler.