Scheinreferenden:Separatisten-Chefs bitten Putin um Annexion

    Nach Scheinreferenden:Separatisten-Chefs bitten Putin um Annexion

    28.09.2022 | 12:29
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    International werden die Ergebnisse der "Referenden" in den russisch besetzten Gebieten der Ukraine nicht anerkannt. Die Separatisten-Führer machen derweil Nägel mit Köpfen.

    Leonid Pasechnik, Führer der selbsternannten Volksrepublik Luhansk, spricht zu Journalisten bei der Stimmabgabe in einem Wahllokal in Luhansk am 27.09.2022
    Leonid Pasechnik in Luhansk
    Quelle: dpa

    Die Anführer der pro-russischen Separatisten in den ukrainischen Regionen Luhansk und Cherson haben Kreml-Chef Wladimir Putin um die Annexion dieser Regionen gebeten. Der Separatisten-Anführer in Luhansk, Leonid Pasetschnik, schrieb heute in einer im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Botschaft:

    (...) ich bitte Sie, die Frage eines Anschlusses der Volksrepublik Luhansk an Russland als Mitglied der Russischen Föderation zu prüfen.

    Leonid Pasetschnik, Separatisten-Anführer in Luhansk

    Auch Separatisten-Chef in Cherson bittet um Aufnahme

    Ähnlich äußerte sich der Separatisten-Chef in Cherson, Wladimir Saldo, nach dem Abschluss der "Referenden" in russisch besetzten Gebieten der Ukraine.



    Pasetschnik erklärte weiter:

    Wir sind uns der historischen, kulturellen und spirituellen Verbindung zum multinationalen Volk Russlands bewusst.

    Leonid Pasetschnik, Separatisten-Anführer in Luhansk

    Die Bewohner seiner Region hätten den "Traum", in den "Heimathafen" Russland zurückzukehren. Pasetschnik hatte kurz zuvor bekanntgegeben, er werde mit dem pro-russischen Anführer in der Region Donezk, Denis Puschilin, nach Moskau reisen, um den Anschluss an Russland zu formalisieren.

    Ukraine-Krieg
    :Selenskyj verurteilt Scheinreferenden

    Der ukrainische Präsident Selenskyj bezeichnet die Referenden in den von Russland besetzten Gebieten als Farce. Die USA kündigten derweil eine Resolution im UN-Sicherheitsrat an.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj während einer Ordensverleihung an Soldaten.

    Westen bezeichnet Abstimmung als illegal

    Die pro-russischen Behörden hatten am Dienstag Siege bei den sogenannten Referenden in vier russisch besetzten Regionen der Ukraine vermeldet. Demnach sollen sich überwältigende Mehrheiten für die Annexion durch Russland ausgesprochen haben. Westliche Politiker bezeichneten die Abstimmungen als illegal.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einer "Farce". Saldo, der pro-russische Anführer in Cherson, sprach hingegen am Mittwoch von einem "vollkommen legalen" Wahlprozess. Er berief sich auf das in der UN-Charta festgeschriebene Selbstbestimmungsrecht der Völker. Saldo hatte zuvor angekündigt, er wolle Putin um eine "schnellstmögliche" Annexion bitten.
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