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Interview

Juristin Schenk zu IOC : "Sich nicht instrumentalisieren lassen"

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Menschenrechtsanwältin und Ex-Olympia-Athletin Sylvia Schenk kritisiert die Haltung des IOC zu China. Man müsse als Gast höflich sein, sich aber nicht instrumentalisieren lassen.

Archiv: Menschenrechtsanwältin Sylvia Schenk telefoniert am Rande einer Pressekonferenz. Aufgenommen am 04.03.2016
Menschenrechtsanwältin Sylvia Schenk kritisiert die Haltung des IOC gegenüber China. (Archivbild)
Quelle: dpa

Silvia Schenk bewertet im ZDF-Interview die Olympia-Eröffnungsfeier als "relativ 'unchinesisch'". Im Jahr 2008 zu den vorherigen Olympischen Spielen in Peking sei wesentlich mehr von der Kultur und der Entwicklung des Landes dargestellt worden. "Es war irgendwie heile Welt - aber nicht wirklich China", sagt sie.

Höflichkeit wahren und gleichzeitig Haltung zeigen

Das ehemalige Vorstandsmitglied von Transparency International kritisiert die Rolle des IOC-Vorsitzenden Thomas Bach, auch wenn Schenk betont, er müsse als Gast natürlich bestimmte Höflichkeitsformen wahren. "Es wäre jetzt schlecht gewesen, wenn er da kontrovers aufgetreten wäre." Das Problem liege aber in den Wochen zuvor, etwa im Umgang mit der Tennisspielerin Peng Shuai, "da hat er sich instrumentalisieren lassen".

Dass Problem sei, dass dass IOC zu vielen Themen geschwiegen und die Balance nicht gefunden habe, zwischen "der Rolle als Gast, der Höflichkeitsformen wahrt, aber andererseits sich nicht instrumentalisieren lässt". Denn damit mache man sich praktisch zum Komplizen - auch für Menschenrechtsverletzungen.

Länder noch ohne Strategie gegenüber China

Mit seiner Kritik, dass das IOC nicht alles richten könne, habe Bach insofern recht, als dass die EU und viele andere Länder wie Deutschland und die EU noch "keine wirkliche Strategie im Verhältnis zu China" gefunden haben. "Da müsste man dringend dran arbeiten", meint Schenk.

Es kann natürlich nicht sein, dass die eine Seite auf die andere zeigt. Die Wirtschaft auf die Politik, die Politik auf den Sport, und der Sport wieder auf die Politik.
Sylvia Schenk, Menschenrechtanwältin

Jeder habe seine eigene Rolle zu spielen. Aber auch das IOC könne ohne die Höflichkeitsformen zu brechen und ohne Länder ganz auszuschließen, trotzdem verhindern, dass es sich instrumentalisieren lasse.

Das IOC kann eine Friedensbotschaft schicken und kann auch sehr wohl  dafür sorgen, dass es seine eigene menschenrechtliche Verantwortung wahrnimmt.
Sylvia Schenk, Menschenrechtanwältin

Schenk ist der Meinung, unter diesen Bedingungen hätten die Spiele nicht nach China vergeben werden dürfen. 2008 habe das IOC noch kein Menschrenrechtskonzept gehabt. Das habe sich aber geändert.

Es gibt inzwischen ein fertiges IOC-Menschenrechtskonzept in der Schublade, man hat sich nur nicht getraut, es vor China zu veröffentlichen.
Silvia Schenk, Juristin und Ex-Athletin

Man habe vermutlich Angst gehabt, noch mehr im Widerspruch zu seinen eigenen Vorgaben sein, resümiert Schenk.

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