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Ukraine wehrt sich erfolgreich : Schwere russische Verluste an Land und zu See

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Die Ukraine hat militärische Erfolge an der Schlangeninsel, bei Charkiw und bei Bilohoriwka erzielt. Gleichzeitig gewinnt die russische Offensive bei Popasna langsam an Boden.

Drohnenaufnahme der zerstörten russischen Fahrzeuge am Fluss Siwerskyj Donez.
Drohnenaufnahme der zerstörten russischen Fahrzeuge am Fluss Siwerskyj Donez.
Quelle: dpa

Die 11. Kriegswoche brachte keine grundlegenden Veränderungen in den Kämpfen. Es gab aber eine Reihe von Entwicklungen, die Russland dazu bewegen könnten, seine territorialen Ambitionen zurückzuschrauben.

Im Südwesten setzt die russische Armee die Raketenangriffe auf Odessa fort, die der Infrastruktur vor Ort bereits schwere Schäden zugefügt haben. Währenddessen sind die Bodenkämpfe zwischen dem besetzten Cherson und Mykolaiv weitgehend zum Erliegen gekommen; keine der beiden Seiten konnte wesentliche Fortschritte erzielen.

Russland zahlt einen hohen Preis auf der Schlangeninsel

Zu Wasser gelang es der ukrainischen Armee, den russischen Streitkräften, die die Schlangeninsel besetzten, schweren Schaden zuzufügen. In einer Reihe von Angriffen zerstörten zunächst ukrainische Drohnen die russische Luftabwehr auf der Insel, danach griffen Su-25-Kampfjets die Gebäude an. Bei den Drohnenangriffen wurden auch zwei russische "Raptor"-Patrouillenboote und ein Landungsschiff der "Serna"-Klasse ausgeschaltet, das ein neues Luftabwehrsystem lieferte.

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Eine ukrainische Drohne zerstörte einen russischen Hubschrauber, während dieser Verstärkungstruppen auf der Insel ablud; dies ist wahrscheinlich der erste Luft-Luft-Abschuss durch eine Drohne in diesem Krieg. Alles in allem zahlt Russland einen immer höheren Preis für das Halten der Schlangeninsel, insbesondere solange es nicht gelingt, die Luftabwehr dort zu verstärken.

Schwerste russische Verluste bei Flussquerung

Im Osten gelang es der ukrainischen Artillerie, einen russischen Versuch zu stoppen, den Fluss Sewerskij Donez bei Bilohoriwka zu überqueren. Gezielte Artillerieeinschläge trafen wiederholt die russischen Pontonbrücken und die sie überquerenden Einheiten. Ausgehend von Fotobeweisen wurden bei den Angriffen mehr als 70 (!) russische gepanzerte Fahrzeuge zerstört oder aufgegeben, was etwa zwei Bataillonen entspricht. Auch die Anzahl an getöteten Soldaten ist höchstwahrscheinlich beträchtlich.

Russland wird deshalb die Überquerung des Flusses Sewerskij Donez nicht aufgeben. Nur so kann es gelingen, die ukrainischen Verteidiger an der Front im Donbass zurückzudrängen oder einzukreisen.

Montage: Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj vor einem Blick auf das zerstörte Mariupol

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Charkiw: Ukrainischer Gegenangriff drängt Russland zurück

Im Nordosten entwickelt sich der ukrainische Gegenangriff zu einer Gegenoffensive. Die russischen Kräfte konnten mindestens 20 - 25 Kilometer weit von Charkiw zurückgedrängt werden. Damit ist Charkiw für die leichte und mittlere russische Artillerie bereits außer Reichweite, so dass der Druck auf die Stadt nachlässt.

Die ukrainische Gegenoffensive wird wahrscheinlich darauf abzielen, zunächst die russische Grenze zu erreichen und so die territoriale Kontrolle wiederherzustellen. Danach wird sie sich wahrscheinlich in Richtung Süden bewegen, um die russische Offensive in der Region Izyum anzugreifen.

Südosten: Kämpfe um die Azovstal-Anlage, wichtige Stadt durch Russland eingenommen

Im Südosten gehen die Kämpfe um die Azovstal-Anlage in Mariupol weiter. Entgegen früheren ukrainischen Berichten sind offenbar immer noch etwa einhundert Zivilisten zusammen mit mehreren hundert ukrainischen Soldaten in dem Bunkersystem eingeschlossen. Die Ukraine versucht, einen Tausch zu arrangieren und bietet gefangene russische Soldaten im Austausch gegen die Verteidiger von Azovstal an. Die Fabrik selbst wurde in Schutt und Asche gelegt. Es ist unwahrscheinlich, dass die russischen Besatzungsbehörden die Produktion dort in absehbarer Zeit wieder aufnehmen können.

Zudem erlangten russische Streitkräfte die Kontrolle über die Stadt Popasna. Sie stellt eine starke, befestigte ukrainische Stellung dar. Der Verlust von Popasna könnte einen weiteren russischen Vorstoß nach Westen möglich machen.

Sollten die russischen Streitkräfte die nächste befestigte ukrainische Stellung bei Bakhmut erreichen und damit die Straßen- und Eisenbahnverbindungen dorthin unterbrechen, würde dies die ukrainischen Verteidiger im östlichen Teil des Donbass in Sewerodonezk-Lysytschansk weiter isolieren. Russland baut seine Geländegewinne nördlich von Popasna aus.

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