Bund und Länder haben die letzten Hürden für die Einführung des 49-Euro-Tickets beiseite geräumt. Wann kommt es, wie wird es finanziert? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.
Die Menschen in Deutschland können sich auf die Einführung des 49-Euro-Tickets im Nahverkehr einstellen. "Das Deutschlandticket wird jetzt kommen, auch sehr zügig", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach einer Sitzung der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am Donnerstagabend in Berlin.
Die Verantwortlichen in den Ländern und den Verkehrsunternehmen könnten jetzt alles daran setzen, "dass das auch schnell und zügig vorangeht", betonte der Kanzler.
Das Deutschlandticket für Busse und Bahnen im Nahverkehr mit einem Einführungspreis von 49 Euro im Monat soll im neuen Jahr starten. Es knüpft an das beliebte 9-Euro-Ticket aus dem Sommer an. Die wichtigsten Fragen dazu:
Wann kommt das 49-Euro-Ticket?
Noch unklar - Bund und Länder wollen dem Beschluss zufolge das sogenannte Deutschlandticket für den öffentlichen Nahverkehr "schnellstmöglich im Jahre 2023" einführen. Ursprünglich sollte das Ticket zum 1. Januar, dann zum April 2023 eingeführt werden.
Der genaue Termin hänge von den Verhandlungen ab, sagte Giffey in der Fernsehsendung "RTL Direkt". Bundesverkehrsminister Volker Wissing macht den Bundesländern allerdings Druck bei der Umsetzung: Im ARD-Morgenmagazin sagte er, die Länder müssten aufhören zu diskutieren. "Jetzt muss gearbeitet werden und umgesetzt werden. Die Länder müssen jetzt liefern."
"Es ist nun wichtig, dass die Umsetzung so schnell wie möglich erfolgt", sagte auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der "Rheinischen Post". Er äußerte zugleich die Hoffnung, dass das bundesweit gültige Nahverkehrs-Ticket auch über das kommende Jahr hinaus finanziert werden könne.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das 49-Euro-Ticket durchgesetzt wird? Eine Einschätzung von ZDF-Reporter Theo Koll.
Wie wird das Ticket finanziert?
Zur lange umstrittenen Kostenverteilung vereinbarten die Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), dass Bund und Länder etwaige Mehrkosten der Unternehmen im nächsten Jahr je zur Hälfte tragen. Bereits vereinbart war, dass Bund und Länder je 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für das Ticket bereitstellen. Über die genauen Finanzierungsmodalitäten nach 2023 muss noch verhandelt werden, sagte Giffey.
Jetzt habe der Bundesverkehrsminister gemeinsam mit den Landesverkehrsministern die Aufgabe, das vorzubereiten und umzusetzen, betonte Giffey.
Wo hakt es noch?
Nach Einschätzung des Deutschen Städtetags kommt jedoch noch viel Arbeit auf die Kommunen zu. "Die Umsetzung in den Regionen und Städten wird ein hartes Stück Arbeit, denn das Tarifsystem und der Verkauf der Tickets wird vollkommen neu aufgestellt. Und der Bund muss schnell dafür sorgen, die europarechtlichen Zustimmungen herbeizuführen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Funke Mediengruppe.
Die Vereinbarung bringe jedoch Planungssicherheit, um das Ticket so schnell wie möglich einzuführen. Das sei eine gute Nachricht für die Kunden.
- Gas, Strom, 49-Euro-Ticket: Was der Bund will
Die Gaspreisbremse soll nach einem Entwurf des Bundeskanzleramts einen Monat früher in Kraft treten. Auch zur Strompreisbremse und zum 49-Euro-Ticket macht der Bund Vorschläge.