Kanzler Scholz: "Putin reiht Fehler an Fehler"

    Kanzler kritisiert Mobilmachung :Scholz: "Putin reiht Fehler an Fehler"

    28.09.2022 | 05:52
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    Bundeskanzler Scholz sieht in der von Russlands Präsident Wladimir Putin verkündete Teilmobilmachung einen "Akt der Verzweiflung". Das sorge für erhebliche Unruhe in Russland.

    Olaf Scholz am 19.09.2022 in Berlin
    Olaf Scholz in Berlin (Archivfoto).
    Quelle: dpa

    Die Abstimmungen in den besetzten Gebieten der Ukraine machen nach Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für Deutschland keinen Unterschied. "Wir werden das Ergebnis dieser Scheinreferenden nicht akzeptieren und die Ukraine mit unverminderter Kraft weiter unterstützen", sagte Scholz der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
    In der Ukraine wurde in den vier russisch besetzten Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja in Scheinreferenden über einen Beitritt zu Russland abgestimmt.

    Scholz ermahnt Putin

    Mit Blick auf die durch Kremlchef Wladimir Putin angeordnete Teilmobilisierung russischer Reservisten sagte Scholz: "Putin reiht Fehler an Fehler". Der russische Präsident "könnte diesen Krieg sofort beenden, indem er seine Truppen zurückzieht und danach auf Gespräche mit Kiew setzt".
    Außerdem warnte Scholz Putin eindringlich vor dem Einsatz von Atombomben. Auf die Frage, ob Putin seine Drohungen wahr machen könnte, sagte der Kanzler: "Wer weiß das schon? Wie US-Präsident Joe Biden will ich aber ganz klar in Richtung Russland sagen: 'Lasst es bleiben!'"



    Waffenbestände im Ringtausch aufgefüllt

    In der Debatte um Waffenlieferungen blieb Scholz bei seiner Haltung, dass die Ukraine sofort einsatzbereite Kampf- und Schützenpanzer sowjetischer Bauart aus anderen Nato-Ländern erhalte, deren Bestände dann im sogenannten Ringtausch unter anderem vom Deutschland nach und nach wieder mit westlichem Gerät aufgefüllt würden.
    "Deutschland unterstützt die Ukraine nach Kräften und tut gleichzeitig alles, um einen direkten Konflikt zwischen Nato und Russland zu verhindern", sagte der Kanzler. Dies entspreche auch dem Wunsch der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger.
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