Scholz: Gespräche mit Putin "im Ton immer freundlich"

    Interview

    Telefonate mit Kreml-Chef:Scholz: Putin-Gespräche im Ton "freundlich"

    17.09.2022 | 09:41
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    Die Telefonate mit Kreml-Chef Putin hat Kanzler Scholz als "im Ton immer freundlich" bezeichnet. Seine Haltung zum russischen Angriff gegen die Ukraine habe er "klar vorgetragen".

    Der Ton sei freundlich gewesen, aber man dürfe sich keine Illusionen machen, sagt Scholz über das Telefonat mit Putin. Zudem spricht Scholz über weitere Waffenlieferungen.17.09.2022 | 3:11 min
    Die Telefonate mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als "im Ton immer freundlich" bezeichnet.
    Dies sei so gewesen, auch wenn es "in der Sache sehr, sehr unterschiedliche, ja weit unterschiedliche Ansichten" gebe, die er klar vorgetragen habe, sagte Scholz im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks.

    90-minütiges Telefonat mit Putin

    Wenn er alle Gespräche zusammenfasse, die er in letzter Zeit mit Putin geführt habe, so habe es "durchaus Bewegungen gegeben". Diese seien nur nicht sehr weitreichend gewesen, sagte Scholz.
    Der Kanzler hatte nach mehrmonatiger Unterbrechung am Dienstag wieder mit Putin telefoniert. Das Gespräch dauerte nach Angaben der Bundesregierung 90 Minuten. 
    Scholz habe dabei darauf gedrungen, dass es so schnell wie möglich zu einer diplomatischen Lösung des russischen Krieges in der Ukraine komme, die auf einem Waffenstillstand, einem vollständigen Rückzug der russischen Truppen und Achtung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine basiere.

    Scholz verteidigt Nein zu Kampfpanzer-Lieferungen

    Scholz bekräftigte im Deutschlandfunk-Interview, dass es in der Frage von Waffenlieferungen keinen deutschen Alleingang geben werde. Die Bundesregierung tue sehr viel, betonte der Kanzler. Gerade die Waffen, die Deutschland zur Verfügung gestellt habe, hätten "den Unterschied gemacht" und die jetzigen Erfolge, die die Ukraine verzeichnet, ermöglicht. Deshalb ergebe es "Sinn, dass wir dort weitermachen".
    Die Ukraine fordert den Westen und konkret Deutschland seit Wochen auf, ihr auch Kampfpanzer westlicher Bauart zu geben. Bisher hat kein Nato-Land solche Waffen in die Ukraine geliefert.
    Die Koalitionspartner FDP und Grüne zeigten sich zuletzt offen für eine Ausweitung der Waffenlieferungen an Kiew.
    Das Interview der Woche in voller Länge und zum Nachlesen beim Deutschlandfunk.
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    Quelle: dpa

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