Bundeskanzler Scholz verkündet immense Investitionen in die Bundeswehr. Zudem bekräftigt er erneut die Zusage für Waffenlieferungen an die Ukraine, um "Putins Krieg" zu stoppen.
In seiner Regierungserklärung kündigte Bundeskanzler Scholz ein Sondervermögen für massive Aufrüstungen an. Für die Sicherheit in Europa seien mehr Investitionen nötig, so Scholz.
In seiner Regierungserklärung zum Krieg in der Ukraine erklärt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch mit Blick auf die Deutschlands Außenpolitik: "Wir erleben eine Zeitenwende". Sehen Sie die ganze Rede oben im Video oder lesen Sie die zentralen Passagen hier in Auszügen:
Das sagt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu...
...zur Unterstützung der Ukraine mit Waffenlieferungen Deutschlands aus Bundeswehrbeständen
"Wir müssen die Ukraine in dieser verzweifelten Lage unterstützen. Das haben wir auch in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren in großem Umfang getan. Aber mit dem Überfall auf die Ukraine sind wir in einer neuen Zeit. In Kiew, Charkiw, Odessa oder Mariupol verteidigen die Menschen nicht nur ihre Heimat. Sie kämpfen für Freiheit und ihre Demokratie. Für Werte, die wir mit ihnen teilen. Als Demokratinnen und Demokraten, als Europäerinnen und Europäer stehen wir an ihrer Seite – auf der richtigen Seite der Geschichte.
Wie Sie wissen, haben wir gestern entschieden, dass Deutschland der Ukraine Waffen zur Verteidigung des Landes liefern wird. Auf Putins Aggression konnte es keine andere Antwort geben."
...zu geplanten Investitionen in die Bundeswehr
"Angesichts der Zeitenwende, die Putins Aggression bedeutet, lautet unser Maßstab: Was für die Sicherung des Friedens in Europa gebraucht wird, das wird getan. Deutschland wird dazu seinen solidarischen Beitrag leisten. [...] Dafür braucht die Bundeswehr neue, starke Fähigkeiten. […] Das Ziel ist eine leistungsfähige, hochmoderne, fortschrittliche Bundeswehr, die uns zuverlässig schützt. […] Wir werden dafür ein Sondervermögen "Bundeswehr" einrichten. Und ich bin Bundesfinanzminister Lindner sehr dankbar für seine Unterstützung dabei.
...zu Plänen für die künftige Energieversorgung in Deutschland
"Einige wichtige Maßnahmen dazu hat die Bundesregierung bereits auf den Weg gebracht. Und wir werden umsteuern, um unsere Importabhängigkeit von einzelnen Energielieferanten zu überwinden. Die Ereignisse der letzten Tage und Wochen haben uns doch gezeigt: Eine verantwortungsvolle, vorausschauende Energiepolitik ist nicht nur entscheidend für unsere Wirtschaft und unser Klima. Sondern entscheidend auch für unsere Sicherheit. Deshalb gilt: Je schneller wir den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben, desto besser.
[...] Wir haben beschlossen, die Speichermenge an Erdgas über sogenannte Long Term Options um zwei Milliarden Kubikmeter zu erhöhen. Zudem werden wir - rückgekoppelt mit der EU - zusätzliches Erdgas auf den Weltmärkten erwerben.
...zur Sicherheitslage in Europa und in den Nato-Mitgliedsstaaten
"[...] Ohne Wenn und Aber stehen wir zu unserer Beistandspflicht in der Nato. Das habe ich auch unseren Alliierten in Mittel- und Osteuropa gesagt, die sich um ihre Sicherheit sorgen. Präsident Putin sollte unsere Entschlossenheit nicht unterschätzen, gemeinsam mit unseren Alliierten jeden Quadratmeter des Bündnisgebiets zu verteidigen.
...zu den beschlossenen EU-Sanktionen
"Der Krieg ist eine Katastrophe für die Ukraine. Aber: Der Krieg wird sich auch als Katastrophe für Russland erweisen. Gemeinsam mit den EU-Staats- und Regierungschefs haben wir ein Sanktionspaket von bisher ungekanntem Ausmaß verabschiedet.
Machen wir uns nichts vor: Putin wird seinen Kurs nicht über Nacht ändern. Doch schon sehr bald wird die russische Führung spüren, welch hohen Preis sie zahlt. Allein in der letzten Woche haben russische Börsenwerte um über 30 Prozent nachgegeben. Das zeigt: Unsere Sanktionen wirken. Und wir behalten uns weitere Sanktionen vor, ohne irgendwelche Denkverbote.
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- Aktuelles zum Krieg in der Ukraine
Russlands Angriff auf die Ukraine dauert an. Es gibt Sanktionen gegen Moskau, Waffen für Kiew. Aktuelle News und Hintergründe zum Krieg im Blog.