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Kanzler will weniger Frührentner : Union: SPD wickelt Rente mit 63 ab

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Olaf Scholz will erreichen, dass weniger Menschen in Deutschland in Frührente gehen. Die Union kritisiert die Aussagen des Bundeskanzlers, die FDP hingegen begrüßt den Vorstoß.

Wartende Senioren bei einer Veranstaltung
Immer mehr Menschen in Deutschland gehen vorzeitig in Rente. Die ohnehin unter Arbeitskräftemangel leidende Wirtschaft stellt das vor zusätzliche Probleme. Kanzler Scholz will dem entgegenwirken.
Quelle: dpa

Unionspolitiker haben sich verwundert über die Forderung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geäußert, nach der mehr Menschen bis zum Alter von 67 Jahren arbeiten sollen. Die FDP hingegen begrüßte den Vorstoß.

CSU: Anerkennung der Lebensleistung nötig

Die SPD starte damit, ihr Prestige-Projekt Rente mit 63 abzuwickeln, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Stefan Müller, der "Bild".

Damit Menschen länger arbeiten wollen, braucht es neben besseren Rahmenbedingungen aber auch eine Anerkennung der Lebensleistung.
Stefan Müller, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag

Die Baby-Boomer Generation geht so langsam in Rente: 7 Millionen Arbeitskräfte gehen damit absehbar verloren. Um das auszugleichen, soll die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland erleichtert werden.

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Kritik an Ampel-Plänen zur Migration

Die Staatsbürgerschaft zu verramschen, das löse hingegen weder das Renten- noch das Fachkräfteproblem, betonte Müller. Damit nahm er Bezug auf Pläne der Ampel-Regierung zur Reform der Migrationspolitik.

  • Um mehr Arbeitskräfte nach Deutschland zu locken, will sie etwa die Regeln für die Einreise und die Anerkennung von Berufsabschlüssen vereinfachen.
  • Zudem sollen Zuwanderer den Plänen zufolge nach fünf Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten können, bei "besonderen Integrationsleistungen" nach drei Jahren - statt bislang nach acht Jahren.
  • Wer Deutscher oder Deutsche werden will, soll die alte Staatsbürgerschaft nicht mehr aufgeben müssen.

CDU-Sozialexperte Dennis Radtke verlangte einen differenzierten Blick. Zum Renteneintrittsalter sagte er "Bild":

Wer mit 16 auf dem Bau angefangen hat, muss anders behandelt werden, als jemand, der bis 30 studiert hat.
Dennis Radtke, CDU-Sozialexperte

Deutschland fehlen Fachkräfte, deshalb will die Bundesregierung das Zuwanderungsgesetz anpassen. Der Ampel-Entwurf sieht ein Punktesystem zur Auswahl und eine "Chancenkarte" vor.

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Liberale sehen in Plänen "richtige Richtung"

Die FDP begrüßte hingegen die Vorschläge des Kanzlers. FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte dem Berliner "Tagesspiegel":

Olaf Scholz' Überlegungen gehen in die richtige Richtung.
Christian Dürr, FDP-Fraktionschef

"Wir müssen den Menschen mehr individuelle Möglichkeiten für ihren Renteneintritt geben."

Aus Sicht der FDP sind die bisherigen Regeln zur Rente mit 67 zu starr. "Über ein flexibles Renteneintrittsalter und verschiedene Arbeitszeitmodelle könnte jeder Einzelne den persönlichen Übergang in die Rente viel passgenauer gestalten als heute", sagte Dürr. "Das würde insgesamt zu einer höheren Attraktivität und damit zu einer höheren Bereitschaft für ein längeres Arbeitsleben führen."

Scholz: Mehr Menschen sollen bis 67 arbeiten

Scholz hatte sich für weniger vorzeitige Renteneintritte ausgesprochen. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Sonntag sagte er:

Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können.
Olaf Scholz, Bundeskanzler

Der Kanzler sprach sich zudem für Zuwanderung aus, "um unseren Wohlstand sichern zu können". Letztere solle durch die Möglichkeit einer Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft bereits nach fünf Jahre unterstützt werden.

Das Regelalter für den Renteneintritt hatte in Deutschland lange bei 65 Jahren gelegen; 2007 wurde die Anhebung auf 67 Jahre beschlossen. Die Anpassung erfolgt in vielen kleinen Stufen bis 2031.

Seit 2014 besteht die Möglichkeit des frühzeitigen Rentenbezugs ohne Abschläge für besonders langjährig Versicherte, die sogenannte Rente mit 63. Laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) ging 2021 jeder oder jede Dritte über diesen Weg in die Rente.

Olaf Scholz am 25.10.2022 in Berlin

Arbeitskräftemangel - Scholz: Zu viele gehen vorzeitig in Rente 

Bundeskanzler Olaf Scholz will, dass mehr Menschen bis zum Renteneintrittsalter arbeiten. Zudem müsse die Einwanderung erleichtert werden, um den Wohlstand hierzulande zu sichern.

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