Ministerin Schulze sagt Ukraine weitere 52 Millionen zu
Ministerin zu Besuch in Odessa:Schulze sagt Ukraine weitere 52 Millionen zu
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Deutschland gibt weitere Hilfe für die Ukraine: 52 Millionen Euro sollen in Stromversorgung, Wärmestuben und medizinische Versorgung fließen, sagte Ministerin Schulze in Odessa.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat der Ukraine angesichts anhaltender russischer Angriffe auf die Infrastruktur zusätzliche 52 Millionen Euro für den Wiederaufbau zugesagt.
"Die Versorgung mit Strom, Wärme und Wasser (...) entscheidet mit über die Widerstandskraft der ukrainischen Gesellschaft in diesem Krieg", sagte die SPD-Politikerin bei einem aus Sicherheitsgründen geheim gehaltenen Besuch in der südukrainischen Hafenstadt Odessa am Donnerstag. Schulze fügte hinzu:
Mit ihrem Besuch wolle sie zeigen, dass Deutschland der Ukraine auch beim Wiederaufbau "solidarisch zur Seite" stehe.
Besuch in Wärmestube und am Getreide-Hafen
Die Ministerin besichtigte mehrere Projekte in Odessa und Umgebung. Unter anderem informierte sie sich beim Besuch einer Wärmestube über die Rolle der Kommunen unter anderem bei der Versorgung von Binnenvertriebenen. Dort werden unter anderem Generatoren und medizinische Ausrüstung aus Deutschland eingesetzt.
Außerdem besuchte Schulze ein Zentrum des UN-Kinderhilfswerks Unicef, das ebenfalls vom Bundesentwicklungsministerium unterstützt wird. Die Einrichtung hilft Kindern und ihren Familien bei der Bewältigung von Kriegstraumata und Fluchterfahrungen.
Mit einem Besuch am Getreide-Hafen von Odessa wollte Schulze nach Angaben ihres Ministeriums deutlich machen, "dass Deutschland und die Ukraine auch die Lösung globaler Probleme wie die weltweite Hungerkrise gemeinsam im Blick haben".
Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe hilft Menschen in der Ukraine und auf der Flucht. Gemeinsam sorgen die Organisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland für Unterkünfte und Waschmöglichkeiten, für Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Auch psychosoziale Hilfe für Kinder und traumatisierte Erwachsene ist ein wichtiger Bestandteil des Hilfsangebots.
Schulze auf Stippvisite in Moldau
Am Freitag setzt Schulze ihre Reise in der ukrainischen Nachbarrepulik Moldau fort. Dort will Schulze eine Gemeinde in der Grenzregion besuchen. Der Ort Stefan Voda liegt an der Hauptroute von ukrainischen Geflüchteten. Deutschland hat hier im Zusammenhang mit einem Programm zur Unterstützung bei der Aufnahme von Flüchtlingen bisher mit etwa 600.000 Euro geholfen.
Unter anderem wurden Laborgeräte, Autos und Baumaterialien für ein Krankenhaus sowie psychosoziale Trainings für Mitarbeiter des Hospitals und der Sozialbehörde zur Verfügung gestellt. Schulze wollte symbolisch einen Stromgenerator übergeben.
Eines der ärmsten Länder Europas erwartet einen harten Winter. Die Energiepreise sind wegen des Ukrainekriegs sehr gestiegen. Die Moldauer sind am Limit...20.12.2022 | 2:13 min
Viele Ukrainer nach Moldau geflüchtet
Moldau hat seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl von 2,6 Millionen Menschen mehr Geflüchtete aufgenommen als jedes andere Land. Ein großer Teil von ihnen war nach Rumänien und in andere EU-Länder weitergereist.
Ende vergangenen Jahres lebten etwa 100.000 Geflüchtete aus der Ukraine im Land - das sind etwa 4 Prozent der Gesamtbevölkerung.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.