Entwicklungsministerin Schulze erwartet, dass der Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Ukraine Jahre dauern wird. Für die deutsche Wirtschaft sieht sie darin eine "Chance".
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze hat auf das Ausmaß der Zerstörung in der kriegsversehrten Ukraine auf der ersten großen Wiederaufbau-Konferenz in Lugano hingewiesen. "Das ist kein Projekt für ein Jahr oder zwei", sagte die SPD-Politikerin in Lugano. Die Regierung habe eine Schadenskarte erstellt, aus der man sehen könne, was alles wieder aufgebaut werden muss.
"Mir ist hier die Dimension noch einmal deutlich geworden", sagte Schulze.
Die ukrainische Regierung schätzt den Bedarf dafür auf mindestens 720 Milliarden Euro.
Schulze: Chance für Exportnation Deutschland
Neben dem Engagement der Staaten sei auch die Privatwirtschaft gefragt, sagte Schulze. "Da sind auch riesige Chancen für die deutsche Wirtschaft, weil die Ukraine ein großes Land ist. Es ist eine große Bevölkerung, und das ist natürlich für eine Exportnation wie Deutschland interessant, dort vertreten zu sein."
In der Ukraine wird weiter heftig gekämpft. Derweil beraten in der Schweiz Delegationen aus 40 Ländern über den Wiederaufbau des Landes.
Die Ukraine hatte vor dem Krieg etwa 44 Millionen Einwohner. Auch, wenn viele Menschen bereits zurückkehren, leben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) noch mehr als 5,5 Millionen Geflüchtete seit dem russischen Angriff im Februar noch im Ausland.
Vorbereiten auf den Winter
Dringendste Aufgabe sei die Vorbereitung auf den Winter. "Es muss bis zum Winter gelingen, dass die Menschen eine warme Wohnung haben, nicht nur ein Dach über dem Kopf", sagte Schulze. "Die Heizsaison beginnt schon im September, Oktober und das in dieser kurzen Zeit hinzubekommen, wird noch eine Riesenkraftanstrengung sein."
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