Sachsens Innenminister warnt vor Flüchtlings-Überforderung

    Sachsens Innenminister:Schuster warnt vor Flüchtlings-Überforderung

    |

    In einem Zeitungsinterview hat der sächsische Innenminister Armin Schuster die Bundesregierung zu Maßnahmen angesichts steigender Flüchtlingszahlen aufgerufen.

    Armin Schuster, Innenminister von Sachsen, spricht bei einer Pressekonferenz in der Sächsischen Staatskanzlei.
    Der Innenminister von Sachsen, Armin Schuster, fordert ein Gegensteuern der Bundesregierung angesichts steigender Flüchtlingszahlen.
    Quelle: dpa (Archiv)

    Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen hat Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) gegenüber der "Rheinischen Post" vor einer Überforderung der an der Grenze gelegenen Bundesländer gewarnt und den Bund zum Gegensteuern aufgerufen.

    Die Bundesregierung muss jetzt schnellstmöglich mit den Schengen-Partnern über die Sicherheit der Außengrenze sprechen.

    Armin Schuster, Innenminister von Sachsen

    Zudem sei es "jetzt nicht an der Zeit für weitere freiwillige Aufnahmeprogramme, die der Bund einseitig beschließt, ohne die Länder, die diese realisieren müssen, zu beteiligen".

    Schuster: "In Kürze kaum noch zu bewältigen"

    Für Bundesländer wie Sachsen werde der Zustrom "in Kürze kaum noch zu bewältigen sein, wenn sich gleichzeitig das Gros der Bundesländer bei der Weiterverteilung abgemeldet hat", kritisierte Schuster. "Da muss eine Lösung her."
    Es brauche die schon mehrfach von der Bundesregierung angekündigte Rückführungsoffensive für Menschen, die kein Bleiberecht haben.

    Schuster: Unterbringungssituation verschärft sich

    Laut Schuster steigt der Migrationsdruck. In anderen Bundesländern würden dieser Tage erste Turnhallen für die Unterbringung geschlossen.

    Auch in Sachsen verschärft sich die Unterbringungssituation zusehends.

    Armin Schuster, Innenminister von Sachsen

    Das zeige sich in den Landesaufnahmeeinrichtungen und "das signalisiert auch die kommunale Ebene ganz deutlich".

    Auch Bundesinnenministerin besorgt

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte sich besorgt gezeigt über die zunehmende Zahl von Migranten, die versuchen, über die Balkanroute und das Mittelmeer Europa zu erreichen.
    Dass wieder mehr Menschen über diese Routen nach Europa kommen, "macht mir Sorge", sagte die SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag". Die Grenzkontrollen zu Österreich seien verlängert worden, an der tschechischen Grenze kontrolliere die Bundespolizei verstärkt im Rahmen der Schleierfahndung.

    Mittelmeer und Balkanroute
    :Faeser in "Sorge" wegen Flüchtlingszahlen

    Über das Mittelmeer und die Balkanroute kommen wieder mehr Flüchtlinge nach Europa. Faeser wies auch auf die Herausforderungen durch Menschen hin, die aus der Ukraine kommen.
    Seenotrettung im Mittelmeer. Archivbild
    Quelle: dpa