Die Ukraine braucht dringend schwere Waffen, um ihren Materialverlust auszugleichen. Wie hoch dieser ist, kann allerdings nur anhand von Fotos und Videos geschätzt werden.
Die Ukraine ist dringend auf schwere Waffensysteme angewiesen, um ihre Materialverluste auszugleichen. Betrachtet man den Verlust allein auf Grundlage von Open-Source-Daten, zeichnet sich ein trügerisch optimistisches Bild ab. Die ORYX-Gruppe sammelt solche öffentlich zugänglichen Fotos und Videos, die beschädigte, aufgegebene oder erbeutete militärische Ausrüstung zeigen.
Diese Art von Daten zeigen jedoch nur die Spitze des Eisberges, da sie lediglich die Anzahl der sicher verlorenen Waffen wiedergeben. Es gibt keine Möglichkeit, aus offenen Quellen zu erfahren, wie viele Fahrzeuge tatsächlich zerstört wurden, da nicht alle von ihnen fotografiert wurden oder Bilder nicht frei verfügbar sind.
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Geschätzte Verluste
Basierend auf diesen Zahlen scheinen die meisten der ukrainischen Verluste noch hinnehmbar (verglichen mit den Angaben aus IISS: Military Balance 2021): Die ukrainische Armee hat demnach bisher 88 seiner ca. 1.184 Schützenpanzer, 50 seiner 622 gepanzerten Mannschaftstransporter, 15 seiner 354 Mehrfachraketenwerfer (MLRS) und fünf seiner ca. 114 Hubschrauber verloren.
Andere Verluste sind vergleichsweise schwerwiegender und übersteigen zehn Prozent der jeweiligen Gesamtkapazität: mindestens 127 der insgesamt 858 ukrainischen Panzer, 18 der 125 kampffähigen Flugzeuge und 43 der rund 400 Flugabwehrraketensysteme sind zerstört worden.
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Zur Erinnerung: Diese Zahlen stellen nur ein absolutes Minimum dar, das heißt, es handelt sich um Waffen, die mit Sicherheit zerstört wurden. Darüber hinaus ist wahrscheinlich noch viel weiteres Material ausgeschaltet oder beschädigt worden, nur gibt es darüber keine öffentlich zugänglichen Informationen.
Die Tatsache, dass die Ukraine verzweifelt um mehr schwere Waffen aus dem Westen bittet, deutet darauf hin, dass die tatsächlichen Verluste mit großer Wahrscheinlichkeit noch deutlich gravierender sind. Ukrainische Offizielle weisen regelmäßig auf den Bedarf an Panzern und gepanzerten Fahrzeugen, Flugzeugen und schweren Flugabwehrsystemen hin.
Kurzfristige westliche Unterstützung
Gerade deshalb sind die von Polen und der Tschechischen Republik gelieferten T-72-Panzer von besonderer Bedeutung, ebenso wie die tschechischen und slowakischen Artilleriesysteme, gepanzerte Mannschaftstransportwagen (darunter auch aus DDR-Beständen) sowie die von der slowakischen Regierung gelieferten S-300-Luftabwehrraketen. Diese Lieferungen, zu denen auch Munition gehört, betreffen insbesondere die Waffentypen, bei denen die Ukraine die größten Verluste zu beklagen hat.
Die Bundeswehr kann schwere Waffen nicht entbehren, sagt Vize-Generalinspekteur Laubenthal zur Forderung der Ukraine. Dies hält Sicherheitsexperte Masala nicht für glaubwürdig.
Längeren Zeitraum in den Blick nehmen
Die bisherige westliche Hilfe mit einfachen und leichten Waffen hat viel zum bisherigen Erfolg der Ukraine beigetragen. Aufbauend auf diese positive Bilanz sollte der Westen nun eine längerfristige Versorgung der Ukraine mit westlichen Systemen in den Blick nehmen. Dies beinhaltet nicht nur das Material selbst, sondern auch Ausbildung, Reparaturen und weitere Logistik.
Es gilt nicht nur die zu erwartenden Verluste an schweren Waffen der nächsten Wochen in der Schlacht um den Donbass auszugleichen. Bei dieser Art von Gefechten spielen schwere Waffen, insbesondere gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie, eine Schlüsselrolle. Dies ist ein weiterer Grund, warum die Ukraine dringend neue Lieferungen dieser Waffen benötigt.
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Im Sinne der Verpflichtungen, die der Westen gegenüber der Ukraine zur Unterstützung eingegangen ist, sollte die gesicherte Versorgung der ukrainischen Armee für die Dauer des Krieges in den Blick genommen werden.
Weil auch die Vorräte an verbliebenen (manchmal modernisierten) Sowjet-Systemen zu Ende geht, müssten schrittweise auch neuere Waffensysteme aus westlicher Produktion in die ukrainischen Streitkräfte eingeführt werden. Natürlich wird das ukrainische Personal für diese Systeme mehr Ausbildung benötigen und auch die Wartung wird komplizierter sein als bei den sowjetischen Modellen. Aber mit Blick auf einen Krieg, der noch Monate dauern könnte, würde sich diese Frage bald stellen.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
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