Zuletzt gab es eine Große Koalition in Schwerin - nun wagt die SPD das Experiment mit der Linken. Amtsinhaberin Manuela Schwesig darf die Regierung ein weiteres Mal anführen.
Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) im Amt bestätigt. Bei der Abstimmung im Schweriner Parlament erhielt Schwesig am Montag 41 von 79 abgegebenen Stimmen - 35 Abgeordnete stimmten mit Nein, drei enthielten sich. Die 47-Jährige wird damit Regierungschefin einer neu gebildeten Koalition aus SPD und den Linken.
Schwesig präsentiert Kabinett
Nach ihrer Wiederwahl wurde Schwesig vor dem Landtag vereidigt, danach waren die Ernennung und die Vereidigung des achtköpfigen Kabinetts vorgesehen. Die Ministerriege ist paritätisch mit Frauen und Männern besetzt. Sechs Ressorts besetzt die SPD, zwei die Linke. Vizeregierungschefin und Bildungsministerin ist die bisherige Landtagsfraktionschefin der Linken, Simone Oldenburg.
SPD und Linke hatten am Wochenende - sieben Wochen nach der Landtagswahl - einen Koalitionsvertrag als Basis für die Arbeit einer gemeinsamen Landesregierung unterzeichnet. Der Entwurf war zuvor von den Landesparteitagen der beiden Parteien fast einstimmig gebilligt worden.
- "Die Frau für MV" und ihre neue Regierung
Am Montag soll die neue rot-rote Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern vereidigt werden. Manuela Schwesigs Rolle wird dabei immer sichtbarer.
SPD hatte Landtagswahl klar gewonnen
Die SPD hatte die Landtagswahl am 26. September mit 39,6 Prozent klar gewonnen. Die Linke kam auf 9,9 Prozent. Das rot-rote Bündnis hat im 79 Mitglieder zählenden Landtag 43 Sitze. Die SPD stellt dabei 34 Abgeordnete, die Linke 9. Schwesig stand seit 2017 an der Spitze einer Regierung aus SPD und CDU.
Im Parlament verfügt die SPD über 34 Sitze, die AfD über 14. Die CDU stellt zwölf Abgeordnete, die Linke hat neun Sitze. Grüne und FDP sind mit jeweils fünf Parlamentariern vertreten.Von 1998 bis 2006 wurde Mecklenburg-Vorpommern schon einmal von einer rot-roten Koalition unter SPD-Führung regiert. Es war die erste rot-rote Landesregierung nach der Wiedervereinigung 1990. Zwei Legislaturperioden lang arbeitete die SPD damals mit der PDS zusammen, aus der später die Linke hervorging.