Kapitol-Sturm: Nachrichten des Secret Service wohl gelöscht

    Prüfung von Sturm auf US-Kapitol:Nachrichten des Secret Service wohl gelöscht

    15.07.2022 | 04:28
    |

    In den Tagen um die Erstürmung des US-Kapitols durch Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump sollen Agenten des Secret Service laut einer Prüfbehörde SMS-Nachrichten gelöscht haben.

    Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021
    Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 (Archivbild).
    Quelle: AP/dpa/Julio Cortez

    Mehrere Textnachrichten von Sicherheitsleuten des Secret Service vom Tag der Kapitol-Attacke sollen US-Medien zufolge gelöscht worden sein.

    Das Ministerium teilte uns mit, dass viele Textnachrichten des Secret Service vom 5. und 6. Januar 2021 als Teil eines Geräteaustauschprogramms gelöscht wurden.

    Auszug Statement Heimatschutzministerium

    Diverse US-Medien zitierten dies aus einem Brief des Generalinspektors des Heimatschutzministeriums, der für die Überwachung der Behörde zuständig ist.
    Die Kommunikation soll gelöscht worden sein, nachdem das Büro des Generalinspekteurs sie im Zusammenhang mit den Ereignissen am 6. Januar angefordert hatte. Der Secret Service ist unter anderem für den Personenschutz des Präsidenten zuständig.
    Im Untersuchungsausschuss zum Sturm aufs Kapitol kommen in der siebten Sitzung viele Zeugen zu Wort. Die Auffassung: Trumps Tweet vom 19. Dezember hatte eine explosive Wirkung. 13.07.2022 | 2:38 min

    Zeugen belasten Ex-Präsident Trump schwer

    Unklar blieb, ob die Nachrichten absichtlich entfernt wurden, um etwas zu vertuschen.

    Der Ausschuss wird über diese außerordentlich beunruhigende Vernichtung von Unterlagen unterrichtet werden und entsprechend reagieren.

    Bennie Thompson, Vorsitzender U-Ausschuss

    So zitierte CNN den Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Attacke, Bennie Thompson. Das Gremium soll die Hintergründe der Ereignisse rund um den 6. Januar 2021 aufklären.
    Anhänger des damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatten an diesem Tag mit Gewalt den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg seines demokratischem Herausforderers Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl zu zertifizieren.
    Der Ausschuss arbeitet nun die Attacke auf. In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche öffentliche Anhörungen, bei denen Trump schwer belastet wurde.

    U-Ausschuss könnte Trump vorladen

    Der Secret Service stand zuletzt nach einer Zeugenaussage einer ehemaligen Mitarbeiterin des Weißen Hauses im Fokus. Cassidy Hutchinson schilderte, dass Trump seine obersten Personenschützer des Secret Service am 6. Januar angeblich wütend aufgefordert habe, ihn zum Kapitol zu fahren.
    Trump verunglimpfte Hutchinson daraufhin als "Verrückte" und wies die Vorwürfe zurück. CNN berichtete, ein Polizist aus der US-Hauptstadt Washington habe dem Ausschuss einige Aussagen Hutchinsons bestätigt.
    Der Ausschuss erwäge außerdem eine Vorladung Trumps, zitierte das "Wall Street Journal" Ausschussmitglied Adam Kinzinger. Er gehe außerdem davon aus, dass das Gremium dem Justizministerium eine strafrechtliche Verfolgung des früheren Präsidenten empfehlen werde, so der Republikaner weiter. Der Ausschuss selbst kann keine rechtlichen Schritte einleiten.

    Anhörung zum Sturm aufs Kapitol
    :6. Januar "Höhepunkt eines Putschversuchs"

    Im US-Kongress haben die öffentlichen Anhörungen des Untersuchungsausschusses zum Sturm auf das US-Kapitol begonnen. Die Vorwürfe gegen Ex-Präsident Trump wiegen schwer.
    Bennie Thompson ist Vorsitzender des Ausschusses zur Aufarbeitung der Kapitol-Erstürmung., er sitzt zwischenden beiden Ausschuss-Mitgliedern Zoe Lofgren (links) und Liz Cheney (rechts)
    Quelle: dpa, AP

    Mehr zum Untersuchungsausschuss