Innenminister Seehofer hat drei Vereine verboten, die hierzulande Geld für sogenannte Märtyrer-Familien der Hisbollah gesammelt haben sollen. Derzeit gibt es bundesweite Razzien.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat drei Vereine verboten, die in Deutschland Geld für eine Stiftung der pro-iranischen Schiiten-Bewegung Hisbollah im Libanon gesammelt haben sollen. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber ZDFheute.
Das Verbot war laut ihm bereits am 15. April ausgesprochen worden und betrifft die Vereine
- "Deutsche Libanesische Familie e.V."
- "Menschen für Menschen e.V." (nicht zu verwechseln mit der "Stiftung Menschen für Menschen - Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe")
- "Gib Frieden e.V.".
Derzeit laufen Durchsuchungen und Beschlagnahmungsmaßnahmen in Bremen, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz.
"Wer den Terror unterstützt, wird in Deutschland nicht sicher sein", sagte Seehofer laut einem Tweet des Bundesinnenministeriums.
fügte der Minister hinzu.
Spendengelder und Patenschaften für Hisbollah
Die drei verbotenen Vereine sollen Spendengelder gesammelt und Patenschaften für "Märtyrer-Familien" der Hisbollah vermittelt haben. Ziel der Vereine sei es gewesen, den Kampf der Hisbollah gegen Israel zu fördern, was gegen den Gedanken der Völkerverständigung verstoße, hieß es aus dem Ministerium.
Denn die Gewissheit, dass die Hinterbliebenen im Falle ihres Todes finanziell unterstützt würden, erhöhe die Bereitschaft junger Hisbollah-Anhänger sich am Kampf gegen Israel zu beteiligen.
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