Vom Nachbar zum Terroristen - so habe sich Russland gewandelt, sagt Ukraines Präsident Selenskyj und zieht Nazi-Vergleiche. Doch sein Land werde sich nicht brechen lassen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Kampf seines Landes gegen den Aggressor Russland mit dem Widerstand gegen die Nazis im Zweiten Weltkrieg verglichen. Russland verfolge wie einst der Nazismus dieselben Ziele.
Russland sei vom Nachbarn zum Aggressor und zum Terroristen geworden - und habe sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht, sagte Selenskyj in einer in der Nacht zum Freitag in Kiew verbreiteten Videobotschaft.
Warum bei Vergleichen von aktuellen Geschehnissen mit vergangenen Ereignissen - etwa Russlands mit dem Nazi-Regime unter Hitler - Vorsicht geboten ist, erklärt Historiker Christopher Clark:
- Putin ist wie Hitler?
Durch den Ukraine-Krieg sind historische Vergleiche allgegenwärtig, wie Historiker Clark schreibt. Vergleiche wie der zwischen Putin und Hitler führten aber in eine Sackgasse.
30 Angriffe mit iranischen Drohnen in zwei Tagen
Neben einer abgeschossenen Kampfdrohne stehend sagte Selenskyj, es würden immer wieder friedliche Städte mit Bomben und Raketen beschossen. Allein innerhalb der vergangenen zwei Tage habe es 30 russische Angriffe mit iranischen Drohnen gegeben, von den 23 abgeschossen worden seien.
Russland vermine oder besetze Kraftwerke, stehle Getreide, um den Planeten mit Hunger zu bedrohen. Es verschleppe Menschen, darunter Kinder.
Nicht explodierte Minen und Sprengfallen sind eine Gefahr. Junge Ukrainerinnen säubern wichtige Infrastruktur-Punkte von Kampfmittelrückständen.
Kapitulation Russlands? Selenskyj zuversichtlich
Mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg und den Kampf der Ukrainer gegen die Nazis sagte Selenskyj, dass das Böse nach 80 Jahren "aus der Asche wiedergeboren" wurde. Er beklagte, dass der Aggressor Russland seit Beginn des Krieges am 24. Februar 4.500 Raketen auf die Ukraine abgeschossen und insgesamt 8.000 Luftangriffe geflogen habe.
Selenskyj betonte, dass der ukrainische Widerstand stark sei. Das Land werde sich nicht brechen lassen. Der Staatschef zeigte sich zuversichtlich, dass der Eindringling kapitulieren und in die Flucht geschlagen werde.
Selenskyj: Leben nicht ohne Licht dunkel, sondern ohne Freiheit
Russland werde auch Reparationen zahlen; und die besetzten Gebiete Cherson, Luhansk, Donezk und die Schwarzmeer-Halbinsel Krim würden wieder frei sein.
Das könne nur zu einer Niederlage führen. Angesichts der Stromabschaltungen im Zuge der zerstörten Energieinfrastruktur meinte er, dunkel sei nicht ein Leben ohne Licht, sondern ohne Freiheit.
Auch den harten Winter würden die Ukrainer überstehen. "Wir haben keine Angst vor der Dunkelheit", sagte Selenskyj.
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