Präsident Selenskyj fordert von Berlin mehr Hilfe gegen Russlands Angriffe. Bei dem Luftangriff auf das Theater in Mariuopol gab es offenbar keine Toten. Die Lage an Tag 22.
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Wir fassen für Sie die wichtigsten Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Folgenden zusammen. Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Krieg gegen die Ukraine: Die Entwicklungen am Donnerstag
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoansprache im Bundestag die deutsche Russland-Politik der vergangenen Jahre kritisiert. Jetzt seien die Sanktionen nicht ausreichend. In Europa werde ein Volk vernichtet. An Bundeskanzler Scholz gewandt sagte er: "Stoppen Sie diesen Krieg! Helfen Sie uns, diesen Krieg zu stoppen!"
- Die ukrainische Staatsführung hat allen Bürgern versprochen, ihre im Krieg mit Russland zerstörten Häuser und Wohnungen wieder aufzubauen. Programme zum Wiederaufbau seien bereits in Arbeit, sagte Selenskyj in einer in der Nacht zu Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft. Was auch immer es für Schäden geben möge, sagte der Präsident, er sei zuversichtlich, dass das Land in der Lage sei, alles rasch wiederherzustellen.
- Russland weist die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) zurück, mit der Russland zum "sofortigen" Ende seiner Angriffe aufgefordert wurde. Für die russische Seite komme es nicht in Frage, diese Anordnung zu berücksichtigen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Der IGH ist das höchste UN-Gericht. Die Urteile des Gerichts sind bindend. Allerdings stehen dem IGH keine Instrumente zur Verfügung, um eine Umsetzung seiner Urteile durchzusetzen.
- Die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau dauern Kreml-Angaben zufolge im Online-Format an. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte laut Agentur Interfax, Russlands Bedingungen seien "äußerst klar, ausformuliert und den ukrainischen Verhandlungsführern vollständig zur Kenntnis gebracht".
- Die russische TV-Journalistin, die während der Nachrichten im Staatsfernsehen mit einem Plakat gegen Russlands Krieg in der Ukraine protestiert hat, will trotz Angst um ihre Sicherheit ihr Land nicht verlassen. "Wir werden in Russland bleiben", sagte Marina Owssjannikowa in einem Interview des "Spiegel" über sich und ihre beiden Kinder - sie hat einen 17 Jahre alten Sohn und eine 11 Jahre alte Tochter.
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So ist die Lage in den ukrainischen Städten
- Bei dem Angriff auf ein Theater in der belagerten Hafenstadt Mariupol gab es offenbar keine Todesopfer. Wie die ukrainische Abgeordnete Lesja Wasylenko mitteilte, gab es aber Verletzte in dem Theater, in dem sich zwischen 1.000 und 1.500 Menschen aufgehalten hätten, als es von einem Luftangriff getroffen wurde. Nach Angaben der ukrainischen Ombudsfrau Ludmyla Denisowa begann die Rettung von Zivilisten aus den Trümmern. Russland dementiert den Angriff.
- Dem Bürgermeister von Mariupol zufolge werden nun Privatautos aus der Stadt gelassen. Insgesamt hätten in den vergangenen zwei Tagen rund 6.500 Autos Mariupol verlassen können, teilte Wadim Bojchenko in der Nacht über Telegram mit. Allerdings habe es keine Feuerpause gegeben. Die Menschen seien daher unter Beschuss aus der Stadt gefahren.
- In der ostukrainischen Kleinstadt Merefa sind nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft mindestens 21 Menschen durch russischen Artilleriebeschuss getötet worden. Bei den Angriffen am frühen Morgen seien eine Schule und ein Kulturzentrum zerstört worden, teilte die Staatsanwaltschaft der Region Charkiw auf Facebook mit. 25 weitere Menschen wurden demnach verletzt, zehn davon erlitten lebensgefährliche Verletzungen.
- Aus dem Gebiet Cherson im Südosten berichtete das ukrainische Militär von heftigen Explosionen. Das Gebiet sei vollständig von russischen Truppen besetzt. Die Versorgung mit Strom, Wasser und Gas sei fast überall unterbrochen. Es fehle an Nahrungsmitteln und Medikamenten. Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich kaum unabhängig überprüfen.
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- Im Süden versuchten russische Einheiten nach einem ukrainischen Angriff auf den von Russland kontrollierten Flugplatz nahe der Stadt Cherson die verbliebene Ausrüstung zu verlegen, hieß es im Bericht des ukrainischen Generalstabs. Ukrainischen Militärangaben und Medienberichten zufolge soll der Flugplatz zuletzt mehrmals von ukrainischer Artillerie angegriffen worden sein, dabei seien Dutzende Hubschrauber zerstört worden.
- In Kiew haben Trümmerteile einer von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossenen Rakete ein 16-stöckiges Wohngebäude getroffen. Dabei seien mindestens ein Mensch getötet und drei weitere Menschen verletzt worden, teilte die Zivilschutzbehörde mit.
- In der Nacht zu Donnerstag sollen nach Angaben der ukrainischen Armee zwei weitere russische Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-35 und Su-30 über der Region Kiew zerstört worden sein. Insgesamt habe man binnen 24 Stunden mehr als zehn "Luftziele" Russlands ausgeschaltet. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.
Internationale Reaktionen auf Russlands Angriffskrieg
- Kanzler Olaf Scholz und Nato-Chef Jens Stoltenberg haben Russland scharf für die Angriffe in der Ukraine kritisiert. Zugleich betonten sie erneut, dass die Nato nicht in den Krieg eingreifen wird. "Die Nato trägt die Verantwortung dafür, diesen Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen", sagte Stoltenberg. Beide sicherten Kiew weitere Unterstützung zu, auch militärisch. Stoltenberg traf in Berlin auch Außenministerin Baerbock und Verteidigungsministerin Lambrecht.
- Der Europarat setzt seine Beziehungen zu Belarus wegen der "Beteiligung des Landes" an der russischen Invasion in der Ukraine aus. Es sei beschlossen worden, "alle Beziehungen zu Belarus auszusetzen", erklärte der Rat. Zugleich kündigte die Institution an, die Verbindung mit der belarussischen Zivilgesellschaft und der Opposition im Exil stärken zu wollen. Zuvor hatte der Europarat bereits die Beziehungen zu Russland abgebrochen.
- Großbritannien, die USA, Frankreich und weitere europäische Staaten haben nach Angaben von Diplomaten wegen der sich zuspitzenden Lage in der Ukraine eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt. "Russland begeht Kriegsverbrechen und nimmt Zivilisten ins Visier", erklärte die Vertretung des Vereinigten Königreichs bei den Vereinten Nationen auf Twitter.
- Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Resnikow hat an die Abgeordneten des Europaparlaments appelliert, Wladimir Putin zum Kriegsverbrecher zu erklären. In einer Videoschalte nannte er Beispiele, um seine Forderung zu untermauern. So habe Russland am Mittwoch ein Theater aus der Luft angegriffen, in dem Frauen und Kinder Zuflucht gesucht hätten. US-Präsident Biden hatte Putin als Kriegsverbrecher bezeichnet. Die EU ist bislang noch nicht so weit gegangen. Russland dementiert, Zivilisten ins Visier zu nehmen.
- Litauens Parlament hat sich für die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine ausgesprochen. In einer Erklärung forderte die Volksvertretung Saeimas in Vilnius die UN auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um eine solche Zone zu errichten, um das "Massensterben von Zivilisten" zu stoppen.
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Liveblog- Aktuelles zum Krieg in der Ukraine
Russlands Angriff auf die Ukraine dauert an. Es gibt Sanktionen gegen Moskau, Waffen für Kiew. Aktuelle News und Hintergründe zum Krieg im Blog.
Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine
- Bundespräsident Steinmeier hat den Helferinnen und Helfern am Berliner Hauptbahnhof, die dort Tausende Kriegsflüchtlinge in Empfang nehmen, seinen Dank ausgesprochen. Der Bahnhof sei in den vergangenen Tagen zu einem Symbol der Hilfsbereitschaft geworden, sagte Steinmeier vor dem Bahnhof. "Hunderte von Menschen, Freiwillige, melden sich hier jeden Tag und helfen mit, die ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine zu versorgen", sagte Steinmeier. Unter den Geflüchteten seien vor allem Mütter mit ihren Kindern.
- Menschen aus der Ukraine können ohne Visum einreisen, Kinder zur Schule gehen, die gesundheitliche Versorgung sei gewährleistet. Das haben Bund und Länder nach einem Gipfeltreffen beschlossen. Außerdem sicherte Bundeskanzler Scholz den Ländern und Kommunen finanzielle Unterstützung bei der Aufnahme und Versorgung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu. Details zur Finanzierung der Maßnahmen sollen in einer Arbeitsgruppe bis zu ihrem nächsten Treffen am 7. April geklärt werden.
- Die Bundesregierung hat ein eigenes Hilfe-Portal für Geflüchtete aus der Ukraine gestartet. Unter Germany4Ukraine.de würden unter anderem Informationen zu Unterkunftsmöglichkeiten, zur Arbeitserlaubnis, zum Aufenthaltsrecht und zu Möglichkeiten des Schul- oder Hochschulbesuchs gegeben, teilte das Bundesinnenministerium am Donnerstag mit. Auch "relevante Warnhinweise der Polizeibehörden" würden dort eingestellt.
Das ist im Krieg in der Ukraine an Tag 21 passiert:
Die Ukraine meldet einen Angriff auf ein Theater mit Zivilisten in Mariupol. Der Internationale Gerichtshof fordert: Russland muss den Krieg stoppen. So war die Lage am Mittwoch.
- Mariupol: Angriff auf Theater mit Zivilisten
Die Ukraine meldet einen Angriff auf ein Theater mit Zivilisten in Mariupol. Der Internationale Gerichtshof fordert: Russland muss den Krieg stoppen. So war die Lage am Mittwoch.
Aktuelle Nachrichten zur Ukraine
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