Separatistenführer Denis Puschilin hat Nordkorea eine Nachricht zu einer möglichen Kooperation geschrieben.
Quelle: dpa
Der Anführer einer prorussischen Separatistenregion im Osten der Ukraine hat Nordkorea eine Zusammenarbeit angeboten. Er hoffe, dass seine selbsternannte Republik Donezk mit Nordkorea eine "beidseitige vorteilhafte bilaterale Kooperation im Einklang mit den Interessen" ihrer Völker eingehen könne, hieß es in einer Botschaft von Separatistenchef Denis Puschilin an Machthaber Kim Jong Un, aus der die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch zitierte.
Nordkorea soll nun erwägen, Arbeiter für Wiederaufbauprojekte nach Donezk zu schicken.
Laut dem Außenministerium der sogenannten Republik Donezk traf sich deren Botschafterin, Olga Makeewa, bereits Ende Juli mit ihrem nordkoreanischen Kollegen in Russland, Sin Hong Chol, in Moskau. Dort sprach Letzterer im Anschluss von einem "großartigen Potenzial" für eine bilaterale Kooperation bei Handel und auf dem "Feld der Arbeitsmigration". Ähnliche Gespräche soll Pjöngjang auch mit der Führung der vom Kreml gelenkten selbsternannten Volksrepublik Luhansk führen.
Hilfe von Nordkorea würde gegen UN-Sanktionen verstoßen
Luhansk und Donezk bilden gemeinsam den Donbass, eine überwiegend russischsprachige Region mit Stahlfabriken, Bergwerken und anderen Industriezweigen im Osten der Ukraine. Separatisten kontrollieren seit 2014 Teile von Luhansk und Donezk, Kremlchef
Wladimir Putin erkannte die Gebiete kurz vor der russischen
Invasion in die Ukraine am 24. Februar als unabhängig an. Seitdem haben dies nur die von Moskau unterstützte Regierung Syriens und zuletzt Nordkorea getan.
Die Regierung in Kiew kappte in einer Reaktion ihre diplomatischen Beziehungen zu Pjöngjang.
Sollte Nordkorea mögliche Pläne für eine Entsendung von Arbeitern in die Separatistengebiete in der Ostukraine umsetzen, könnte es zwar seine angeschlagene Wirtschaft aufpäppeln, doch wäre ein solcher Schritt ein Verstoß gegen UN-Sanktionen wegen des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms.
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Quelle: AP