Rund 30 Männer - keine Frau. Ein Foto von einem Mittagessen von Wirtschaftsvorständen im Rahmen der MSC macht auf Twitter die Runde. Ein prominenter Teilnehmer gelobt Besserung.
Ein Foto der Chefs von Wirtschaftsunternehmen bei einem Mittagessen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz am Freitag hat im Netz für Aufsehen gesorgt. Zu sehen ist ein großer gedeckter U-förmiger Tisch, an dem rund 30 Männer mittleren Alters bei einem Business-Lunch zusammensitzen - unter ihnen keine einzige Frau.
Der Chefredakteur von "The Pioneer", Michael Bröcker, hatte das Foto geschossen und am Samstag auf Twitter verbreitet.
Empörte Reaktionen auf Twitter
Die SPD-Politikerin Sawsan Chebli twitterte dazu: "Dieses Bild ist wie aus einer anderen Welt. Es ist aber keine andere Welt. Es ist Realität im Jahr 2022."
Nach Angaben der Münchner Sicherheitskonferenz liegt die finale Frauenquote unter den Sprechern im Hauptprogramm der diesjährigen Konferenz bei 45 Prozent. In der Runde der bei der Konferenz vertretenen Top-Manager ist das Verhältnis offensichtlich ein anderes.
Ex-Siemens-Chef Kaeser gelobt Besserung
Joe Kaeser, ehemals Vorstandsvorsitzender von Siemens, der auch in der Runde auf dem Foto zu sehen ist, twitterte dazu: "Nächstes Jahr machen wir das besser. Ich werde das morgen bei der Feedback Sitzung des MSC Advisory Committees ansprechen."
Twitter-Nutzer kritisierten zudem, dass die Männer auf dem Foto trotz Corona-Pandemie eng beieinander saßen. Kaeser stellte klar: "Es herrscht 2G+ und PCR-Test jeden Morgen VOR Beginn der Sitzungen. Sonst wäre das tatsächlich verantwortungslos."
Sicherheitskonferenz: Treffen im Zeichen der Russland-Ukraine-Krise
Die Münchner Sicherheitskonferenz ist eines der weltweit wichtigsten sicherheitspolitischen Foren. Schwerpunkt in diesem Jahr ist der Russland-Ukraine-Konflikt. Russland selbst ist allerdings erstmals seit vielen Jahren nicht vertreten.
Kanzler Scholz und US-Vizepräsidentin Harris zählen zu den prominentesten Teilnehmern. Wegen der Corona-Pandemie findet die Konferenz in deutlich kleinerem Rahmen als sonst statt. Statt mehr als 2.000 sind diesmal nur bis zu 600 Teilnehmer zugelassen.