Der UN-Sicherheitsrat tagt erneut im Russland-Ukraine-Konflikt. UN-Generalsekretär Guterres forderte Russland zu Beginn der Sitzung zu einer friedlichen Lösung auf.
Der UN-Sicherheitsrat hält eine weitere Dringlichkeitssitzung zum Russland-Ukraine-Konflikt ab. Das von der Ukraine geforderte Treffen begann mit einem Appell von UN-Generalsekretär António Guterres. An den russischen Präsidenten Wladimir Putin geerichtet sagte Guterres:
In einem Schreiben, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag, betonte der ukrainische Botschafter Sergej Kyslyzja die "unmittelbare Bedrohung durch eine russische Offensive". Wie das letzte Treffen am Montag wird auch dieses Treffen von Russland geleitet, das im Februar den Vorsitz des Sicherheitsrats innehat. Der Brief von Kyslyzja ist an seinen russischen Kollegen Wassili Nebensia gerichtet.
Seit der letzten Dringlichkeitssitzung hat sich die Lage deutlich zugespitzt.
Selenskyj: Russland kann in Kürze "großen Krieg in Europa beginnen"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte laut einer in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichten Ansprache vergeblich das Gespräch mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin gesucht. An der ukrainischen Grenze "sind fast 200.000 Soldaten positioniert, Tausende von Kampffahrzeugen", sagte er mit Verweis auf die russischen Truppen. "Russland könnte in Kürze einen großen Krieg in Europa beginnen", warnte er.
US-Außenminister Antony Blinken sagte dem US-Sender NBC: "Russland wird in die Ukraine einmarschieren, bevor die Nacht vorbei ist." Er könne weder Zeit noch Ort genau angeben. Er sehe aber weiter eine Chance, "eine größere Aggression abzuwenden".
Separatistenführer bitten Russland um "Hilfe"
Zuvor hatte der Kreml erklärt, die Separatisten in der Ostukraine hätten Russland um "Hilfe" bei "der Zurückschlagung der Aggression" der ukrainischen Armee gebeten. Russland hatte in dieser Woche Freundschaftsverträge mit den selbsterklärten Volksrepubliken der pro-russischen Separatisten in der Ostukraine geschlossen. Diese sehen auch Beistandsgarantien im Falle von Angriffen vor.
Das Parlament in Kiew hatte indessen einen landesweiten Ausnahmezustand beschlossen. Das ukrainische Militär ordnete die Mobilisierung von Reservisten an.
Die USA und die EU erließen Sanktionen gegen die Separatisten sowie russische Regierungsvertreter und schränkten den Zugang Russlands zu den Finanzmärkten ein.
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