Sipri-Bericht zu Waffenverkäufen:2021: Rüstungsfirmen steigern Umsätze weiter
von Jan-Frederik Fischer
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Die Waffenhersteller konnten ihre Gewinne noch vor Beginn des Ukraine-Krieges weiter steigern. Das geht aus dem Bericht des Friedensinstituts Sirpi für das Jahr 2021 hervor.
Ukrainische Soldaten schießen mit einem Mehrfachraketensystem
Quelle: via Reuters
- Die Top-100-Rüstungsfirmen steigerten im Jahr 2021 ihren Umsatz um 1,9 Prozent - auf 592 Milliarden US-Dollar
- US-amerikanische Hersteller hielten weiterhin den höchsten Anteil (51 Prozent)
- 1,6 Prozent des Gesamtanteils entfielen auf deutsche Firmen
- Corona-Pandemie, fehlende Arbeitskräfte und Lieferkettenprobleme bremsten die Industrie aus
592.000.000.000 US-Dollar oder in kurz: 592 Milliarden US-Dollar. So viel verdienten die 100 größten Waffenhersteller im Jahr 2021. Es ist eine Riesensumme, die zum Vorjahr sogar noch einmal um 1,9 Prozent gesteigert wurde - trotz anhaltender Corona-Pandemie.
Das geht aus den Zahlen eines neuen Berichts des Stockholmer Friedensinstituts Sipri hervor, das jährlich den Verkauf von Waffensystemen und militärischen Dienstleistungen untersucht.
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Seit nunmehr sieben Jahren steigt die Summe der Waffenverkäufe laut Sipri an. Spitzenreiter sind erneut die USA, ganze 40 führende Rüstungsunternehmen kamen aus den Vereinigten Staaten. 2021 waren diese für rund die Hälfte des Gesamtumsatzes verantwortlich. Rivale China kam auf einen Anteil von 18 Prozent, Deutschland auf 1,6.
Rüstungsindustrie: Lieferengpässe machen sich bemerkbar
Viele Firmen konnten nicht so viel produzieren, wie sie es gerne getan hätten. Ein Grund liegt in den hochkomplexen Waffensystemen, für deren Bau spezielle Teile benötigt werden, wie etwa Halbleiter. Die waren jedoch Mangelware, da Lieferketten durch die Pandemie weiter eingeschränkt waren. Laut Bericht wurde die Industrie dadurch ausgebremst. Dazu meldeten die Konzernzentralen Probleme wie:
- fehlende Arbeitskräfte
- hohe Inflation
- verschobene und abgesagte Verträge
Mit Blick auf das Jahr 2021 bilanziert Sipri-Wissenschaftlerin Béraud-Sudreau daher:
Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf Waffenhersteller
Die Herausforderungen für die Rüstungsindustrie werden künftig nicht kleiner. Zwar treibt der Ukraine-Krieg die Nachfrage nach oben, doch das Land war zuletzt ein wichtiger Rohstofflieferant. Zudem blieben die Effekte der Lieferkettenprobleme. Viele Rüstungsvorhaben, etwa in den USA und Deutschland, dürften sich verzögern, so das Institut.
Auch der Friedensforscher Ulrich Kühn vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg geht davon aus, dass es Jahre dauern wird, bis die gestiegene Nachfrage tatsächlich bedient werden könne. "Gerade bei solchen Waffentypen, die in der jüngeren Vergangenheit nicht übermäßig angefragt waren, wie klassische Artilleriegeschütze", erklärt er im Gespräch mit ZDFheute.
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Regionale Unterschiede bei Waffenindustrie "signifikant"
Aus den Sipri-Daten geht eine weitere Besonderheit hervor: 2021 gab es regional "signifikante Unterschiede". Während der Anteil am gesamten Umsatz in den USA leicht zurückging, konnten andere zulegen, etwa Hersteller aus dem Nahen Osten. Hier stand unterm Strich eine Steigerung von 6,5 Prozent.
Weitere Gewinner befanden sich weiter östlich in Asien und Ozeanien. 21 Rüstungsunternehmen aus den Top 100 kamen von hier, allein acht aus China.
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Sie verkauften Waffen und militärische Dienstleistungen für 109 Milliarden US-Dollar. Damit verdienten die Firmen 6,3 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Rüstungsexperte Kühn hat hierfür zwei Erklärungen:
Und in Europa? Gemeinsam wuchs der Umsatz hier um 4,2 Prozent. Dazu beigetragen haben auch deutsche Firmen. Ihre Bilanz:
- Rheinmetall: 4,450 Milliarden US-Dollar, -1.7 Prozent
- ThyssenKrupp: 2,390 Milliarden US-Dollar, +11 Prozent
- Hensoldt: 1,610 Milliarden US-Dollar, +19 Prozent
- Diehl: 870 Millionen US-Dollar, +8,7 Prozent
Russland: Werden die Sanktionen wirken?
Die Umsätze der russischen Firmen kamen 2021 hingegen nur auf eine minimale Steigerung, wobei Daten fehlten. Fest steht jedoch: Russland muss seine Arsenale bald wieder auffüllen, die Auftragsbücher dürften sich füllen. Doch können die russischen Firmen das überhaupt leisten, wo das Land mit Sanktionen belegt ist?
Mittelfristig würden die Sanktionen Russland im Hochtechnologiesektor vor große Herausforderungen stellen, erklärt Rüstungsexperte Kühn. Dabei sei nicht absehbar, ob Russland, die sich leerenden Arsenale im selben Maße auch wieder auffüllen könne. Entscheidend werde sein:
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