Präsident Selenskyj beschwört den Glauben der Ukrainer an den Sieg, Putin weist die Verantwortung für den Getreidemangel gegenüber der Afrikanischen Union zurück. Das war der Tag.
Scholz trifft den ukrainischen Parlamentspräsidenten, Bundestag beschließt Bundeswehr-Aufrüstung. Tag 100 im Ukraine-Krieg.
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Wir fassen für Sie im Folgenden die wichtigsten Entwicklungen zu Russlands Krieg gegen die Ukraine zusammen. Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Die aktuellen Entwicklungen an Tag 100:
- In seiner Videoansprache beschwört Präsident Wolodoymr Selenskyj den Glauben der Ukrainer an den Sieg. Sein Land kämpfe für drei Worte: Frieden, Sieg, Ukraine. "Vor genau 100 Tagen sind wir in einer neuen Realität aufgewacht", sagt Selenskyj. Die Ukrainerinnen und Ukrainer hätten schreckliche Worte lernen müssen wie Raketentreffer, Ruinen, Deportation, Ortsnamen wie Hostomel, Butscha oder Mariupol - aber auch positive Worte wie Wiederaufbau, Rückkehr, Befreiung. Von der russischen Armee, die damals als zweitstärkste der Welt gegolten habe, seien "Kriegsverbrechen, Schande und Hass" geblieben.
- Im Ringen um die russische Blockade von ukrainischen Getreideexporten haben sich Putin und Vertreter der Afrikanischen Union (AU) in Sotschi getroffen. Auch Vertreter der Vereinten Nationen waren anwesend. Sie zeigten sich danach vorsichtig optimistisch. "Wir reisen von hier sehr beruhigt und glücklich über unseren Austausch ab", sagte AU-Präsident Macky Sall nach dem Treffen. Putin wiederum hat eine Verantwortung für die weltweite Getreideknappheit zurückgewiesen.
- Berichte über ein russisches Exportverbot seien ein Bluff, sagt Putin im Fernsehen. Der einfachste Weg, das Problem zu lösen, sei die Ausfuhr über Belarus. "Aber dafür muss man die Sanktionen gegen Belarus aufheben." Dessen Präsident Alexander Lukaschenko - ein Verbündeter Putins – schlug dies zuvor ebenfalls vor.
Der Ukraine-Krieg sorgt für Getreideknappheit im globalen Süden. Eine Hungersnot droht. ZDFheute live dazu mit ZDF-Reporter in der Ukraine und einem Militärökonom.
- Das sechste EU-Sanktionspaket gegen Russland ist in Kraft getreten. Das Paket umfasst neben dem wirtschaftlich besonders relevanten Öl-Boykott unter anderem den Swift-Ausschluss der größten russischen Bank Sberbank und das Verbot mehrerer russischer Nachrichtensender in der EU. Zudem landen Dutzende Personen und Organisation wegen Unterstützung des russischen Kriegs gegen die Ukraine auf der Sanktionsliste. Durch einen Streit mit Ungarn war das Paket wochenlang blockiert worden.
- Russland kritisiert die geplanten erhöhten Ausgaben für die Bundeswehr als eine Remilitarisierung Deutschlands, die die Sicherheitsrisiken erhöhe. "Wir nehmen die Erklärung des deutschen Bundeskanzlers als eine weitere Bestätigung dafür wahr, dass Berlin einen Kurs für eine beschleunigte Remilitarisierung des Landes eingeschlagen hat", sagt die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa. Wie das enden könne, habe leider die Geschichte gezeigt, fügt sie hinzu.
- Der Bundestag hat am Nachmittag der Grundgesetzänderung für das 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für die Bundeswehr zugestimmt. Weil dafür eine Zweidrittelmehrheit nötig ist, war die Ampel-Koalition auf Stimmen der Union angewiesen. Abgelehnt wurde das Vorhaben vor allem von Parlamentarierinnen und Parlamentariern der Linksfraktion und der AfD. Am Freitag kommender Woche muss auch der Bundesrat über die Grundgesetzänderung abstimmen.
- Nach Einschätzung britischer Geheimdienste kontrolliert Russland mittlerweile mehr als 90 Prozent der Luhansk-Region in der Ukraine. Es sei wahrscheinlich, dass Moskau dort in den kommenden zwei Wochen vollständig die Kontrolle übernehme, hieß es heute in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Diese taktischen Fortschritte, die durch die Konzentration russischer Truppen in einer einzigen Region erreicht worden seien, hätten Moskau erhebliche Ressourcen gekostet, hieß es weiter. An allen anderen Fronten sei es den Russen nicht gelungen, Fortschritte zu machen. Dort seien sie stattdessen mittlerweile in der Defensive.
Mindestens 4.100 Zivilisten wurden seit Kriegsbeginn getötet. Mittlerweile kämpft sich die russische Armee langsam im Donbass vor.
- Die "Militäroperation" in der Ukraine werde fortgesetzt, bis alle Ziele erreicht seien. Eines der Hauptziele sei der Schutz der Menschen in den Regionen Donezk und Luhansk, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow mit Verweis auf die Gebiete in der Donbass-Region im Osten der Ukraine, die teilweise schon seit 2014 von pro-russischen Separatisten kontrolliert werden. "Es wurden Maßnahmen ergriffen, um ihren Schutz zu gewährleisten, und es wurden bestimmte Ergebnisse erzielt."
Die Situation in den ukrainischen Städten:
- Am 100. Tag des russischen Angriffskrieges haben die ukrainischen Behörden zum Durchhalten aufgerufen. Die Armee kämpfe um "jeden Meter der Region Luhansk", erklärte der ukrainische Verwaltungschef von Luhansk, Serhij Hajdaj im Messengerdienst Telegram. Sjewjerodonezk sei jedoch mittlerweile fast komplett unter russischer Kontrolle. Ukrainische Kämpfer hielten ihre Stellungen aber aufrecht. "Ich würde also Skeptikern raten, Sjewjerodonezk nicht abzuschreiben", sagt Hajdaj dem Fernsehsender "Ukraina 24".
- Auch für Präsident Wolodymyr Selenskyj ist die Lage in Sjewjerodonezk aktuell am härtesten. Aber auch in anderen Städten im Donbass, etwa in Lyssytschansk und Bachmut, sei sie schwierig. "Es gibt viele Städte, in denen der russische Angriff gewaltig ist", sagt Selenskyj in seiner Videoansprache. Sjewjerodonezk und Lyssytschansk gelten als letzte größere ukrainische Bastionen in der Region Luhansk.
- Die Militärexperten des Institute for the Study of War berichten auf Twitter über die anhaltenden Angriffe auf Sjewjerodonezk und Lyssytschansk, die für Russland aktuell Priorität hätten, um die Region Luhansk komplett unter Kontrolle zu bringen. Andere russische Offensiven seien dadurch ins Stocken geraten:
Die Ukraine gibt sich nach außen hin siegessicher, aber wie ist das einzuschätzen? Dazu ZDF-Korrespondent Johannes Hano.
Reaktionen auf und Folgen des russischen Angriffs:
- Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat erneut eine zügige Lieferung der von Deutschland zugesagten Waffen angemahnt. Er sei zufrieden mit der jüngsten Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Waffen wie das Luftabwehrsystem Iris-T in die Ukraine zu schicken, sagte Melynk im ZDF Morgenmagazin.
Es sei nicht die Frage ob, sondern wann die Krim zurückerobert würde, "wir verstehen, dass wir nach wie vor unterlegen sind", so Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland.
- Auch der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk drängte auf eine zügige Lieferung der von Deutschland versprochenen Waffen. Es gehe darum, die Entscheidungen jetzt schnell umzusetzen, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
- Stefantschuk sprach im Bundestag und traf Bundeskanzler Olaf Scholz. Es sei "ein sehr angenehmes Gespräch" gewesen, sagte ein Sprecher. Stefantschuk habe Scholz außerdem nach Kiew eingeladen, was der Kanzler "freundlich zur Kenntnis genommen" habe. Von konkreten Reiseplänen sagte er jedoch nichts.
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Das ist an Tag 99 passiert:
Die russischen Truppen kontrollieren mittlerweile ein Fünftel des ukrainischen Gebiets, sagt Präsident Selenskyj. Ungarn setzt sich beim sechsten EU-Sanktionspaket gegen Russland mit seinen Forderungen durch. Und die Ukraine meldet russische Raketeneinschläge in mehreren Regionen. Das war die Lage an Tag 99:
- Selenskyj: Russland hält Fünftel der Ukraine
Ein Fünftel der Ukraine wird laut Präsident Selenskyj mittlerweile von russischen Truppen kontrolliert. Vor allem im Osten des Landes wüten die Kämpfe. Tag 99 im Ukraine-Krieg.
Aktuelle Nachrichten zur Ukraine
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