Nach Sommerferien: Verband fürchtet Überlastung an Schulen

    Nach Ferien wegen Flüchtlingen:Verband warnt vor Überlastung an Schulen

    10.07.2022 | 03:01
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    Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung warnt, dass eine wachsende Zahl ukrainischer Schüler nach den Sommerferien zu einer Überlastung der Schulen führen könnte.

    Kinder in einer Schule in Niedersachsen. Deutsche Schüler helfen ihren ukrainischen Mitschülern
    Kinder lernen zusammen in der Schule. Udo Beckmann fürchtet, dass die Schulen schon bald völlig überlastet sein könnten.
    Quelle: dpa/Friso Gentsch

    Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) befürchtet, dass nach den Sommerferien Schulen durch eine wachsende Zahl ukrainischer Schülerinnen und Schüler überlastet werden könnten. Die Schulpflicht für Kinder aus dem Ausland beginne spätestens nach sechs Monaten.
    "Dies bedeutet einen weiteren Zuwachs von ukrainischen Schülerinnen und Schülern in den Schulen, über die 140.000 hinaus, die sich bereits im System befinden", sagte Beckmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

    Lehrkräfte arbeiten seit Jahren am Limit und müssen dringend entlastet werden.

    Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung

    "Dieser erwartbare Anstieg trifft auf ein Bildungssystem, das durch jahrelange finanzielle Unterversorgung in dramatischer Weise personell geschwächt ist", sagte Beckmann.
    Der Mangel an Lehrkräften führe zu zusammengelegten Klassen, gekürzten Stundentafeln und Unterrichtsausfall. "Ich warte seit Monaten darauf, dass die Politik sich ehrlich macht und der Gesellschaft transparent macht, unter welchen Bedingungen die Schulen bereits jetzt arbeiten", betonte Beckmann.
    Aus seiner Sicht könnte ein bundesweit einheitliches Unterrichtsangebot - finanziert durch Bund, Länder und Kommunen - die Schulen entlasten und wäre ein "Schritt in die richtige Richtung".

    Beckmann: Manchen ist mit Deutschkursen wenig geholfen

    Grundsätzlich sei es richtig, Schülerinnen und Schülern, die in Deutschland bleiben wollten, Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache zu unterbreiten, sagte Beckmann. Allerdings wollten viele Ukrainerinnen und Ukrainer möglichst schnell in ihre Heimat zurückkehren.
    "Diesen Menschen ist mit Deutschkursen wenig geholfen. Sie benötigen vielmehr Angebote und Strukturen, die ihnen helfen, an Bildungsangeboten aus der Ukraine teilzunehmen", sagte Beckmann.
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    Quelle: dpa/KNA

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