Frauen, die unter heftigen Regelschmerzen leiden, sollen künftig an diesen Tagen nicht arbeiten müssen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wird heute in Spanien vorgestellt.
Arbeiten trotz heftiger Unterleibsschmerzen während der monatlichen Regel - von dieser Tortur sollen Frauen in Spanien künftig befreit werden. Das sieht ein Gesetzentwurf der linken Regierung vor. Demnach sollen Spanierinnen das Recht bekommen, in solchen Fällen zu Hause bleiben zu können.
Vorreiterland Spanien?
Die Kosten des Ausfalls soll der Staat übernehmen, und zwar so lange, wie die Schmerzen andauern. Eine betroffene Frau muss dafür einen Arzt konsultieren. Spanien wäre das erste Land in Europa mit einem derartigen Gesetz.
Die Initiative wurde von der Gleichstellungsministerin Irene Montero vom kleineren linksalternativen Koalitionspartner Unidas Podemos vorangetrieben.
Viele Menschen sprechen nur hinter vorgehaltener Hand über die Menstruation. Stefanie Wagner will das Tabu brechen und für Umdenken sorgen.
Neuregelung des Abtreibungsrechts
Der Entwurf soll als Teil einer Neuregelung des Abtreibungsrechts eingebracht werden. Es erlaubt künftig Frauen ab 16 Jahren einen Schwangerschaftsabbruch auch ohne Einverständnis der Eltern.
Aus den Reihen der sozialistischen PSOE-Partei von Regierungschef Pedro Sánchez gab es Vorbehalte gegen den Gesetzentwurf. So warnte das Wirtschaftsministerium von Nadia Calviño, die Regelung könne Frauen im Wettbewerb um Arbeitsplätze benachteiligen. Die Regierung werde niemals Maßnahmen ergreifen, die "Frauen stigmatisieren" könnten, betonte Calviño.