Die SPD hat sich den Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben, der Reiseservice der Partei bietet derweil Kreuzfahrten an. Geht gar nicht, sagen die Genossen im Südwesten.
Die SPD ist nicht nur eine Partei, unter ihrem Namen werden auch Reisen angeboten. Und der zur SPD gehörende Reiseveranstalter bietet auch Trips mit Kreuzfahrtschiffen an. Das hat nun den Kreisverband Karlsruhe-Stadt auf die Palme gebracht, weil solche Angebote mit dem Engagement der Genossen für den Klimaschutz nicht vereinbar seien.
Südwest-SPD fordert Stopp der Kreuzfahrten
Der Parteitag der baden-württembergischen SPD nahm am Samstag in Freiburg den Antrag aus Karlsruhe an, den Bundesvorstand aufzufordern, "dass er sich klar dazu positioniert, dass ein Angebot von Kreuzfahrten mit dem Namen SPD-Reiseservice nicht vereinbart ist".
In der Begründung heißt es: "Auf einer siebentägigen Kreuzfahrt mit 2.000 bis 3.000 Passagieren zu zweit in einer Standardkabine ist der einzelne Gast für 1,5 Tonnen CO2 verantwortlich." Die SPD müsse glaubwürdig sein beim Klimaschutz.
Der SPD-Reiseservice ist nach Angaben auf seiner eigenen Webseite ein Angebot der FFR Ferien-, Freizeit- und ReiseService GmbH. Diese wiederum gehört zu 100 Prozent der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft, der parteieigenen Beteiligungsgesellschaft der Sozialdemokraten, wie auf deren Webseite aufgeführt ist.
Beim SPD-Reiseservice werden Hochseekreuzfahrten angepriesen mit den Worten: "Blau leuchtet der Planet. Meere und Ozeane geben der Erde ihre Farbe. Mal rau und aufgewühlt in den Gewässern der Antarktis und mal glasklar und still wie vor den Küsten der Karibik liegen sie dar."
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