SPD-Sommerfest: Ermittlungen zu K.-o.-Tropfen eingestellt

    SPD-Sommerfest:Ermittlungen zu K.-o.-Tropfen eingestellt

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    Verdacht auf K.o.-Tropfen: Mehrere Frauen klagten nach dem SPD-Sommerfest über Unwohlsein und Gedächtnisverlust. Die Polizei ermittelte - einen Verdächtigen hat sie nicht gefunden.

    SPD-Fahne weht
    Ermittlungen zu K.-o.-Tropfen bei SPD-Fest eingestellt.
    Quelle: dpa/Friso Gentsch

    Knapp fünf Monate nach den mutmaßlichen Vorfällen mit K.-o.-Tropfen auf einem Sommerfest der SPD-Bundestagsfraktion hat die Berliner Justiz die Akten geschlossen. Es habe kein Verdächtiger ermittelt werden können, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
    Die Verfahren gegen unbekannt wegen gefährlicher Körperverletzung seien deshalb von der Amtsanwaltschaft eingestellt worden. Diese ist in Berlin als Ermittlungsbehörde für die Verfolgung kleinerer bis mittlerer Straftaten zuständig.

    Tropfen konnten nicht mehr nachgewiesen werden

    Nach Angaben der Staatsanwaltschaft konnte nicht mehr festgestellt werden, ob damals tatsächlich K.-o.-Tropfen verabreicht wurden. In neun der zehn Fälle sei der Zeitraum abgelaufen gewesen, in dem die Tropfen noch medizinisch hätten nachgewiesen werden können, hieß es.
    In einem Fall gab es nach früheren Angaben der Polizei eine Blutuntersuchung. Laut Staatsanwaltschaft stand die mutmaßliche Geschädigte aber später als Zeugin nicht zur Verfügung und hat die sie behandelnden Ärzte auch nicht von der Schweigepflicht entbunden.
    "37°: K.o. getropft - Leben nach dem Filmriss": Spielszene in einer Bar: Die rote Beleuchtung taucht die Bar in eine mystisch-schummrige Stimmung. Jemand träufelt mit einer Pipette Tropfen in ein gefülltes Glas.
    "Ein Junge hat einen Drink ausgegeben. Wir haben getanzt, und dann wird es dunkel mit meinen Erinnerungen. Wie eine Art Filmriss." Am Morgen wacht Nina nur halb bekleidet im Park auf. Was ist passiert?15.05.2018 | 28:52 min

    Frauen klagten über Schwindel und Gedächtnisverlust

    Nach der Teilnahme an dem Sommerfest der SPD-Bundestagsfraktion am 6. Juli hatten mehrere Frauen über Unwohlsein, Schwindel und Gedächtnisverlust geklagt. Eine 21-Jährige habe sich im Krankenhaus untersuchen lassen und die Polizei eingeschaltet, hieß es damals.
    Laut Polizei wurden Foto- und Videomaterial ausgewertet sowie Betroffene, Gäste und Beschäftigte befragt.
    Sogenannte K.o.-Tropfen sind Drogen, die Opfer betäuben oder wehrlos machen und zu Gedächtnisverlust führen. Die Polizei warnt immer wieder vor Kriminellen, die die Substanzen bei Partys oder in Clubs in Getränke mischen und Opfer bestehlen oder sexuell missbrauchen.
    Quelle: dpa
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