Die designierte Familienministerin Spiegel (Grüne) will sich in den ersten 100 Amtstagen um die Förderung ärmerer Kinder kümmern. Ein Gleichstellungs-Check soll installiert werden.
In den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit will sich die designierte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) vor allem um die Förderung ärmerer Kinder kümmern. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll zu ihren Schwerpunkten gehören.
Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte die Grünen-Politikerin zudem: "Das ist gerade in Corona-Zeiten ein wichtiger Schritt, um etwas ganz konkret für Kinder und Jugendliche zu tun."
Spiegel: Auch Kindergrundsicherung sofort angehen
Auch die geplante Kindergrundsicherung werde sie sofort angehen, sagte sie. Allerdings sei das "ein so großer Wurf, dass die Kindergrundsicherung nicht in den ersten 100 Tagen das Licht der Welt erblicken wird". Außerdem wolle sie eine Reihe von frauen- und gleichstellungspolitischen Dingen relativ schnell anpacken, kündigte Spiegel an.
Dazu zähle Paragraph 219a des Strafgesetzbuchs, der bisher ein Werbeverbot für Abtreibungen regelt.:
"Jede Vorlage, die ins Kabinett kommt, muss dahingehend überprüft werden, ob sie gleichstellungs- und frauenpolitischen Fragen auch Rechnung trägt. Das ist ein wichtiges Instrument, das wir schnell brauchen", so die Politikerin.
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Familie und Beruf: "Eine große Herausforderung"
"Insgesamt sollte es so sein, dass eine Familie in Deutschland - egal, wo sie wohnt - eine qualitativ hochwertige Betreuungsmöglichkeit hat für Kinder. Und zwar für Kinder allen Alters", fügte sie hinzu.
Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, sei in Deutschland "leider nach wie vor eine große Herausforderung, die mit zunehmender Kinderzahl auch nicht unbedingt kleiner wird", sagte Spiegel.
Ehemann kümmert sich um die Kinder
In ihrem ersten großen Interview seit der Nominierung äußerte sich Spiegel auch über ihre eigene Familiensituation. "Ich habe meine ersten drei Kinder als Landtagsabgeordnete bekommen und mein viertes als Ministerin in Rheinland-Pfalz", berichtete sie.
"Von daher sind wir das als Familie gewohnt, dass mein Mann zu Hause ist und sich um die Kinder kümmert. Die Kinder kennen es gar nicht anders. Das ist das System, das wir für uns gewählt haben. Und das macht uns auch alle ausgesprochen glücklich und zufrieden", so Spiegel.
Umzug von Speyer nach Berlin
Sie kündigte an, dass sie mit ihrer gesamten Familie von Speyer nach Berlin umzieht: "Nachdem klar war, wohin die Reise geht, habe ich erst mit meinem Mann und dann mit den Kindern gesprochen":
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