Verminter Staudamm - Selenskyj warnt vor Katastrophe

    Wasserkraftwerk bei Cherson:Selenskyj: Russland hat Staudamm vermint

    21.10.2022 | 08:42
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    Russland hat laut Selenskyj einen Staudamm in Cherson vermint, um damit ukrainische Soldaten aufzuhalten. Hunderttausende Menschen seien in Gefahr.

    Wasserkraftwerk Kakhovka an einem Staudamm in der Cherson-Region
    Das Wasserkraftwerk Kachowka an einem Staudamm in der Cherson-Region (Archivfoto vom März 2022).
    Quelle: imago

    Die Ukraine wirft Russland vor, einen Staudamm in der südukrainischen Region Cherson zerstören zu wollen. Nach Angaben der Regierung in Kiew haben russische Truppen den Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka vermint, um mit einer Flutwelle eine ukrainische Gegenoffensive in Cherson zu stoppen.
    Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte am Donnerstagabend vor "einer Katastrophe großen Ausmaßes". Im Falle eines Dammbruchs seien hunderttausende Menschen am Fluss Dnipro in Gefahr.

    Russland bereitet eine menschengemachte Katastrophe vor.

    Selenskyj-Berater Mychailo Podoljak

    Russland vermine den Damm und Transformatoren des Kraftwerks, um einen Dammbruch und eine Flutwelle zu verursachen. Das Ziel sei, den ukrainischen Vormarsch zu stoppen.

    Wasserversorgung auch für Kühlung des AKW Saporischschja essenziell

    In einer Videoansprache sagte Selenskyj, eine Unterbrechung der Wasserversorgung in der Südukraine würde auch das Kühlsystem des Atomkraftwerks Saporischschja beeinträchtigen. Im Falle einer Zerstörung des Staudamms würde zudem "der Nord-Krim-Kanal einfach verschwinden", welcher die 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit Wasser versorgt.
    Der Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka liegt am Dnipro in der Region Cherson, die derzeit von russischen Truppen kontrolliert wird und von Moskau annektiert wurde.
    Angesichts der vorrückenden ukrainischen Truppen hatte die Besatzungsverwaltung am Mittwoch mit ihrem Rückzug aus der Stadt Cherson und der "Evakuierung" von Zivilisten begonnen. Inzwischen seien 15.000 Menschen ans linke Ufer des Dnipro gebracht worden, erklärte der Verwaltungsvertreter Kirill Stremussow. Kiew verurteilt das Vorgehen als "Deportation" von Zivilisten nach Russland.
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