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"Lanz"-Debatte um Ukraine : Stegner stellt Waffenlieferungen infrage

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SPD-Politiker Ralf Stegner sieht die Ukraine gegen Russland chancenlos. Er ist auch weiter gegen Waffenlieferungen. Journalistin Alice Bota widerspricht, Druck sei nötig.

Die Journalistin Alice Bota berichtet bei Lanz über die Lage in der Ukraine. Jetzt sei es entscheidend, ob die Menschen die nächsten Tage durchkommen oder nicht.

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2 min
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SPD-Politiker Ralf Stegner hat sich bei Markus Lanz gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. "Dann sind wir in einem Szenario, wo wir über Weltkrieg reden", entgegnet er auf die Frage von Markus Lanz, ob er denn ein schlechtes Gewissen habe angesichts zu später Waffenlieferungen an die Ukraine.

Auch vor dem Hintergrund, dass Ukrainerinnen und Ukrainer nun selbst Molotowcocktails aus Styropor basteln, um sich vor den russischen Angreifern verteidigen zu können.

Stegner: Hätte Weltkrieg werden können

Stegner beharrte darauf, dass der bisherige diplomatische Ansatz in der deutschen Außenpolitik nicht der falsche gewesen sei. Die Alternative wäre gewesen, Wladimir Putin gegenüber härter aufzutreten und mit einer militärischen Einmischung der Nato zu drohen. Stegner warnte, dass das wiederum zu besagtem "Weltkrieg" hätte führen können.

"Ich wüsste nicht, was man konkret hätte anders machen können", so Stegner. Auch frühere Waffenlieferungen hätten seiner Ansicht nach nichts geändert.

Bota: Angst vor Russlands Expansion

Journalistin und Osteuropa-Expertin Alice Bota sah das anders. Sie entgegnete: "Wäre ich jetzt Moldauerin oder Lettin, dann würde mir jetzt angst und bange."

Sowohl Moldawien als auch Lettland seien Nachbarn der Ukraine und sorgten sich vor Russlands Expansionsdrang. Bota höre da einen gewissen "Defätismus" bei Stegner heraus, eine gewisse Mutlosigkeit.

Stegner widersprach. Auch andere Nato-Staaten wollten nicht militärisch in der Ukraine eingreifen. "Die Frage, ob man Waffen liefert, ist keine moralische." Wichtig sei, ob man denke, dass der Krieg so eine gute Wendung nehmen könne.

Dazu stellte Stegner mehrmals klar, dass Russland die zweitgrößte Atommacht und das größte Land der Welt sei. "Die Ukraine hat überhaupt gar keine Chance gegen Russland", schlussfolgerte der SPD-Politiker.

Die Kämpfe in der Ukraine gehen weiter und Russland droht mit Atomwaffen.

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Stegner: Schnell Feuerpause verhandeln

Stegner ergänzte, dass man bereits erlebt habe, dass Waffen geliefert worden seien, die dann von der anderen Seite erbeutet wurden. "Das ist ein Teil von Waffenlieferungen." Sein Ansatz sei vielmehr, alles zu versuchen, um möglichst schnell einen Waffenstillstand auszuhandeln und humanitäre Hilfen zu organisieren.

Karte, Ukraine:  Städte
Hart umkämpft: Das Gebiet der Ukraine mit den wichtigsten Städten
Quelle: ZDF

Bota gab daraufhin zu bedenken, dass die Ukraine nicht mehr die "Lumpenarmee" sei, die sie noch 2014, 2015 war. Zwar seien Waffenlieferungen sehr wohl ein moralisches Dilemma. Nur gehe es ohne den daraus resultierenden Druck auf die Gegenseite nicht.

Bota betont humanitäre Not

Abschließend kam die Osteuropa-Expertin auch noch auf die ukrainische Gemütslage zu sprechen. "Für dieses Land ist gerade entscheidend, ob sie die nächsten Tage, Wochen, Monate durchkommen oder nicht." Bota kommentierte Bilder, die zeigten, wie sich Kinder in tiefen U-Bahn-Schächten vor Bombenangriffen schützen oder wie ein Kinderkrankenhaus in einen Bunker umziehen musste.

"Es geht hier jetzt wirklich ums nackte Überleben", so Bota. Sie höre von Bekannten vor Ort, dass man inzwischen auch einen ganzen Tag für Brot anstehen müsse. Die Lebensmittel würden knapp. "Die Moral ist aber nach wie vor ungebrochen."

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