Bundespräsident Steinmeier hat Kanzler Scholz gegen die Kritik des ukrainischen Präsidenten verteidigt. Selenskyj hatte eine klare Positionierung des Kanzlers im Krieg verlangt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) gegen die jüngste Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verteidigt. Dieser hatte im heute journal eine eindeutige Positionierung des Kanzlers im Ukraine-Krieg verlangt. Sehen Sie hier das Interview in voller Länge:
In Kiew hat sich der ukrainische Präsident den Fragen des ZDF gestellt. Sehen Sie das Interview hier in ganzer Länge.
Deutschland stehe "fest an der Seite der Ukraine, des Volkes, das überfallen worden ist durch Russland", betonte Steinmeier am Dienstag während eines Besuchs in Singapur.
Steinmeier: Scholz-Besuch in Kiew wird ukrainische Sicht ändern
Wörtlich hatte Selenskyj gesagt: "Wir brauchen von Kanzler Scholz die Sicherheit, dass Deutschland die Ukraine unterstützt. Er und seine Regierung müssen sich entscheiden." Steinmeier riet dazu, erst einmal den im Raum stehenden Besuch von Scholz in Kiew abzuwarten.
Von ukrainischer Seite wurde zuletzt häufig angeprangert, dass Deutschland bereits versprochene Waffen zu zögerlich an die Ukraine liefert. Die Hoffnungen liegen nun auf dem laut einem Medienbericht bald anstehenden Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kiew. Die ukrainische Regierung erhofft sich konkrete Zusagen für eine sofortige Lieferung deutscher Panzer.
"Die Kämpfe gehen mit extremer Härte weiter" und ein Ende sei "auf keinen Fall absehbar", sagt ZDF-Reporterin Julia Held. Für Selenskyj sei ein Verhandlungsfrieden undenkbar.
Die Ukraine fordert weiter schwere Waffen von Deutschland
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, forderte von
Scholz die Zusage von Leopard-Kampfpanzern und Marder-Schützenpanzern, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Und ein Berater Selenskyjs erklärte, die Ukraine brauche die folgenden Waffen, um den Krieg gegen die russischen Angreifer zu gewinnen:
- 1.000 schwere Artilleriegeschütze (Haubitzen)
- 300 Mehrfachraketenwerfer
- 500 Panzer
- 2.000 gepanzerte Fahrzeuge
- 1.000 Drohnen
Selenskyj hatte im heute journal ein dramatisches Bild der Lage gezeichnet: "Der russischen Regierung ist egal, wie viele Menschen ums Leben kommen. Ihnen ist egal, wie lange der Krieg dauert. Denn sie verdienen daran durch Energieexporte. Uns ist es nicht egal, dass Menschen ihr Leben verlieren."
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