Das diesjährige Motto der Welthungerhilfe-Woche ist "Klimakrise macht Hunger". "Deutschland hat eine doppelte Verpflichtung", sagt Bundespräsident Steinmeier in seinem Aufruf.
Heute beginnt die Woche der Welthungerhilfe - sie steht dieses Jahr unter dem Motto "Die Klimakrise macht Hunger". Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wendet sich mit einer Fernsehansprache für einen Aufruf zum Spenden an die Menschen in Deutschland:
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ganz im Westen Haitis, am Ende einer kleinen Landstraße, liegt das Dörfchen Jean-Rabel. Dort lebt die Bäuerin Petit Lexi Franette mit ihrer Familie, ihre Tochter sitzt im Rollstuhl. Sie sagt: 'Früher führten die Flüsse ausreichend Wasser. Aber im Laufe der Zeit trockneten die Flüsse aus, die Ernten gingen zurück.' Kein Wasser heißt kein Futter für die Tiere, heißt kein Einkommen. Das heißt: Not und Hunger. Nur ein Beispiel dafür, wie der globale Klimawandel Lebensgrundlagen zerstört.
Wir wissen: Die globale Erderwärmung trifft am stärksten die Länder, die am wenigsten dafür können. Deswegen hat Deutschland eine doppelte Verpflichtung . Wir müssen den Ausstoß klimaschädlicher Gase deutlich reduzieren - und das schneller als bisher. Und:
Im Dorf von Petit Lexi Franette baute die Deutsche Welthungerhilfe Wasserkanäle. Ausgetrocknete Felder bringen wieder Ernte. Jetzt kann die Bäuerin sich und andere Dorfbewohner wieder versorgen. Anstatt um Hilfe bitten zu müssen, kann sie anderen helfen. Es geht also um mehr als um humanitäre Hilfe, es geht um die menschliche Würde.
Daher bitte ich Sie: Unterstützen Sie auch in diesem Jahr die Welthungerhilfe. Für ein Leben ohne Hunger, für ein Leben in Würde - überall auf dieser Welt."
"Klar ist: Ohne politische Lösungen sind auch Maßnahmen wie Wiederaufbau nicht denkbar", sagt Konstantin Witschel, Koordinator der Welthungerhilfe für Syrien und die Türkei.