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Stoltenberg im ZDF : Nato-Chef: "Mehr schwere Waffen für Ukraine"

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Nato-Chef Jens Stoltenberg verspricht der Ukraine weitere umfangreiche Hilfen. Deutschlands neue Rolle in der Nato bezeichnet der Norweger im ZDF-Interview als "vorbildlich".

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat der Ukraine in Zeiten existenzieller Not weitere militärische Hilfen des westlichen Verteidigungsbündnisses versprochen. In einem Interview mit ZDF-Moderatorin Maybrit Illner sagte er am Donnerstag:

Mehr schwere Waffen, modernere Ausrüstung, die schneller geliefert werden muss, das ist die Botschaft!
Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär

Hierfür sei auf dem Nato-Gipfel in Madrid "ein entsprechendes Paket" verabschiedet worden.

Oberstes Ziel der Militärhilfe sei es, die Position der Ukraine vor künftigen Friedensverhandlungen mit Russland zu stärken.

Waffen sollen Verhandlungsposition der Ukraine stärken

"Dieser Krieg wird wie die meisten Kriege wahrscheinlich am Verhandlungstisch enden", sagte Stoltenberg. Es gebe eine enge Verbindung zwischen dem, "was man bei Verhandlungen am Tisch erzielen kann und der Stärke und der Position auf dem Gefechtsfeld“, so Stoltenberg.

Wie lange hält der Westen durch? Das fragte Maybrit Illner - hier die Gesamtsendung:

Die Verantwortung der Nato sei es deshalb, sicherzustellen, dass die Ukrainer "die stärkste Position" in den Verhandlungen bekommen – "daher müssen wir auch weitere Unterstützung für die Ukraine leisten", führte der Nato-Generalsekretär aus.

Nato-Ziele: Ukraine unterstützen, Eskalation verhindern

Stoltenberg sieht die Welt heute wegen Russlands Aggression in einer gefährlicheren Lage als zu Zeiten des Kalten Krieges. Wegen "Putins brutalem Einmarsch" in die Ukraine gebe es einen "heißen Krieg" in Europa.

Die Nato sei nun mehrfach gefordert. Einerseits müsse sie die Selbstverteidigungskräfte eines von Russland völkerrechtswidrig angegriffenem souveränen Staat stärken.

Wir müssen aber auch sicherstellen, dass es nicht zu einer Eskalation kommt, hin zu einem größeren Krieg, der über dieses Gebiet hinausgeht.
Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär

Ein Krieg zwischen Russland und der Nato müsse unbedingt vermieden werden.

Strategische Neuausrichtung der Nato

Um Russland abzuschrecken, plant die Nato indes die Zahl der Soldaten in hoher Einsatzbereitschaft von 40.000 auf 300.000 zu erhöhen. Außerdem werden mehr schwere Waffen vor allem ins Baltikum und nach Polen verlegt.

Auf die Frage Illners, ob die Bündnispartner es sich auch wirklich leisten könnten, diese Pläne bis 2025 zu realisieren, antwortete der Nato-Chef mit einem klaren "absolut".

Deutschland mit stärkerem Engagement an Nato-Ostgrenze

"Wir werden mehr Truppen in hoher Alarmbereitschaft haben", sagte Stoltenberg und würdigte in dem Zusammenhang Deutschlands Rolle bei der strategischen Neuausrichtung des Verteidigungsbündnisses und dem Schutz des Baltikums mithilfe einer "besonderen Brigade“ als "vorbildlich".

Konkret will Deutschland für den Schutz der Nato-Ostgrenze dauerhaft eine gepanzerte Division mit 15.000 Soldaten und Soldatinnen, 60 Flugzeugen und 20 Marineeinheiten zur Verfügung stellen.

Stoltenberg: Lob für Deutschland von den Nato-Partnern

Bereits in den vergangenen Wochen habe Deutschland seine "Präsenz im Osten", zum Beispiel in Litauen, deutlich erhöht.

Deutschland sei auch deshalb von seinen Bündnispartnern auf dem Nato-Gipfel in Madrid "gelobt" worden, weil es jetzt "mehr leistet", so Stoltenberg. Der Norweger verwies auch auf die geplanten 100 Milliarden Investitionen in die Bundeswehr.

Wenn die Welt gefährlicher wird, müssen wir für unsere Sicherheit sorgen und in sie investieren - und genau das tut Deutschland.
Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär

Das Interview wurde am frühen Donnerstagnachmittag aufgezeichnet und am Abend in der Sendung "maybrit illner“ im ZDF ausgestrahlt.

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