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Debatte zum Krieg bei "illner" : Vizekanzler Habeck würde nach Kiew fahren

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FDP-Politikerin Strack-Zimmermann ist für einen kompletten Stopp russischer Energieimporte. Vizekanzler Habeck zeigte sich bei "illner" bereit, selbst nach Kiew zu fahren.

Einen öffentlichen Ratschlag will Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) Regierungschef Olaf Scholz (SPD) nicht erteilen. Aber: "Wenn es einen Beitrag leistet - ich würde immer fahren", sagt Habeck auf die Frage hin, ob er nach Kiew reisen würde.

Zuvor hatte der französische Präsident Emmanuel Macron seine Bereitschaft erklärt, die von russischen Truppen belagerte ukrainische Hauptstadt aufzusuchen, nach dem Vorbild der Regierungschefs aus Polen, Tschechien und Slowenien.

Habeck: Verständnis für Selenskyjs Frust

Habeck äußert in der ZDF-Sendung "maybrit illner", die aufgrund eines positiven Corona-Tests der Moderatorin von Theo Koll moderiert wurde, Verständnis für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj: "Wäre ich in der ukrainischen Regierung, ich würde nicht anders reden."

Doch Deutschland und die Nato-Staaten könnten nicht alle Hoffnungen und Forderungen erfüllen. Selenskyjs in den Bundestag übertragene Rede nennt Habeck "berührend, verstörend und anklagend".

Vizekanzler: Putin zu Verhandlungen zwingen

Doch was aus Sicht des ukrainischen Präsidenten berechtigt sei, sei aus Sicht der Bundesregierung "nicht komplett berechtigt". "Die Ukrainer müssen Stand halten und wir unterstützen sie dabei", auf diese Formel bringt Habeck die aktuelle Lage.

Es gelte, den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Wirtschaftssanktionen an den Verhandlungstisch zu zwingen. Der Vizekanzler hebt den "heroischen Mut" der Ukrainer hervor. Und stellt klar, dass der Wunsch nach einer Flugverbotszone nicht zu erfüllen sei:

Dann wären wir Kriegspartei mit einer atomaren Streitmacht. Das können wir nicht wollen.
Robert Habeck, Vizekanzler

Habeck: Nicht überzeugt von Tankrabatt

Zum Vorschlag von Finanzminister Christian Lindner (FDP), die steigenden Spritpreise durch einen Tank-Rabatt zu bremsen, sagt Habeck: "Mich hat es nicht überzeugt. Und immer weniger Leute sind davon überzeugt, dass der Tank-Rabatt eine gute Idee ist."

Er sei eine "Einladung zum Beutezug" gegenüber dem Staat. Man werde innerhalb der Ampel-Koalition über das Thema reden.

Strack-Zimmermann: Energieimporte aus Russland stoppen

In bislang nicht gekannter Klarheit äußert sich Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine:

Das ist Völkermord, das ist Barbarei.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag spricht sich dafür aus, den Bezug von Energieträgern aus Russland komplett zu stoppen. Man müsse allerdings gegenüber der Bevölkerung ehrlich sein, was die Folgen sind.

Über eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine solle nicht nur auf Basis der aktuellen Situation entschieden, sondern das übliche Procedere beibehalten werden.

Ukrainischer Botschafter: Werden weiter kämpfen

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk bemängelt, dass nach Selenskyjs Rede keine Äußerungen von Regierung und Kanzler folgten. "Im Nachhinein war das ein Fehler", gesteht SPD-Politiker Michael Roth ein. Melnyk betont:

Putin möchte die Ukraine vernichten.
Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter

Melnyk weiter: "Wir werden so lange kämpfen, bis die Bodenoffensive von Herrn Putin zum Erliegen kommt."

Melnyk: Ukraine bereit zu Kompromissen

Der ukrainische Präsident sei bereit, sich mit dem russischen Kriegsverursacher an den Verhandlungstisch zu setzen. Melnyk betont: "Die Ukraine wäre bereit, alle möglichen Kompromisse einzugehen, damit das Blutvergießen gestoppt wird."

Berichte, dass bereits an einem Abkommen zwischen der Ukraine und Russland gearbeitet wird, könne er nicht bestätigen. In Sachen EU-Beitritt hofft der Botschafter auf ein beschleunigtes Verfahren. Und er wirbt für ein vorübergehendes Moratorium für Energieimporte:

Man kauft kein Gas, kein Öl, keine Kohle. Das ist unsere Bitte an die Bundesregierung.
Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter

Brigadegeneral befürchtet "Rutschbahneffekt"

Erich Vad, Brigadegeneral a.D., sieht die Gefahr eines "Rutschbahneffekts": "Wenn man Waffen liefert, befindet man sich auf dem Weg zur Konflikt- und Kriegspartei."

Zu befürchten seien russische Angriffe auf die Versorgungswege. Aktuell gebe es noch die Chance auf ein beiderseits gesichtswahrendes Kriegsende.

Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

Zerstörung in Bachmut
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Russland greift die Ukraine an - Aktuelles zum Krieg in der Ukraine 

Russlands Angriff auf die Ukraine dauert an. Es gibt Sanktionen gegen Moskau, Waffen für Kiew. Aktuelle News und Hintergründe zum Krieg im Blog.

Aktuelle Nachrichten zur Ukraine

29.05.2023, Kiew, Ukraine: Ukrainische Polizisten inspizieren einen Raketensplitter nach einem russischen Raketenangriff.

Nachrichten | heute journal - Russische Luftangriffe über Kiew 

Die Zahl der russischen Angriffe auf Kiew ist im Mai so hoch wie in keinem vorherigen Kriegsmonat. Nun erschüttern die Angriffe Kiew auch am helllichten Tag.

29.05.2023
von Timm Kröger
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