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Massive Preiserhöhungswelle : Strom wird zum Jahresbeginn teurer

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Die Energiekrise betrifft auch den Strommarkt: In viele Haushalte sind jüngst Preiserhöhungen ihrer Stromversorger geflattert - mit teils drastischen Anhebungen.

Ein Strommast steht hinter einem Wohnhaus.
Ein Strommast steht hinter einem Wohnhaus (Archivfoto)
Quelle: dpa

Immer mehr Versorger wälzen die gestiegenen Großhandelspreise am Strommarkt derzeit auf die Verbraucher ab. Die Folge: Mancherorts werden die Strompreise mehr als verdoppelt.

Strom wird im Januar teurer

So verlangt etwa das Kölner Unternehmen Rheinenergie ab Januar in der Grundversorgung pro Kilowattstunde mehr als doppelt so viel wie bisher: Rund 55 Cent werden dort künftig fällig, knapp 130 Prozent mehr als zuvor.

Rheinenergie ist kein Einzelfall, so sagt Thorsten Storck, Energieexperte des Vergleichsportals Verivox:

Das neue Jahr beginnt mit einer massiven Preiserhöhungswelle beim Strom.
Thorsten Storck, Vergleichsportal Verivox

Grundversorger müssten nun die höheren Marktpreise nach und nach an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben.

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Rheinenergie: Preise um mehr als 300 Prozent gestiegen

Rheinenergie verweist denn auch auf die hohen Beschaffungskosten, die sich immer stärker in der langfristigen Einkaufsstrategie des Unternehmens niederschlügen. "Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise an den Strombörsen um mehr als 300 Prozent gestiegen, in der Spitze hatten sie sich mehr als verzehnfacht. Zusätzlich steigen auch die Netzentgelte", begründet das Unternehmen den Preissprung.

Als eine Hauptursache für die gestiegenen Strompreise gilt der extrem gestiegene Gaspreis infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Im Börsengroßhandel bestimmt die inzwischen teure Stromerzeugung durch Gaskraftwerke oft den Strompreis für alle anderen Erzeugungsarten.

Wegen der Strompreise und der Strompreisentwicklung werden Rufe nach einem Strompreisdeckel laut. Dieses Grafikvideo zeigt die Gründe für den starken Preisanstieg.

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4 min
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Dem Vergleichsportal Check24 sind schon mehr als 580 Fälle von Strompreiserhöhungen in der Grundversorgung zum Jahreswechsel bekannt geworden. "Davon sind rund 7,3 Millionen Haushalte betroffen", berichtet das Unternehmen. Die Erhöhungen betrügen im Schnitt 60,5 Prozent.

Verivox kommt wegen einer anderen Datengrundlage auf ein durchschnittliches Plus von 54 Prozent.

[Mehr zum Thema: Stromabschaltung im Winter? BBK rudert zurück]

Verbraucherschützer: Anbieterwechsel bringt keine Ersparnis

"Die Strompreiserhöhungen zum Jahreswechsel fallen teils drastisch aus", sagt auch der Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Udo Sieverding.

Leider sind die Neukundentarife über die Vermittlungsportale noch höher, so dass ein Anbieterwechsel in den meisten Tarifgebieten keine Ersparnis bringt.
Udo Sieverding, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

Dies dürfte sich erst im Laufe der nächsten Monate ändern. Kunden in der Grundversorgung hätten momentan daher keine Wahl. "Kunden außerhalb der Grundversorgung sollten bei Preiserhöhungen sogar in Erwägung ziehen, vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen und sich in die Grundversorgung fallen zu lassen", rät der Verbraucherschützer.

Der Grundversorgungstarif galt früher als eher teurer Tarif. Mancherorts liegt er schon jetzt unterhalb von Sondertarifen anderer Anbieter.

Strompreisbremse soll Belastungen dämpfen

Die Belastungen durch die hohen Strompreise dämpfen soll die Strompreisbremse. Dabei soll bei Haushalten und kleineren Unternehmen für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs der Preis gedeckelt werden, und zwar auf 40 Cent je Kilowattstunde. Verbraucht der Kunde mehr, zahlt er den normalen Vertragspreis. Dies soll einen Sparanreiz geben.

Die Versorger sollen die Strompreisbremse ab März in den Abschlägen berücksichtigen. Rückwirkend soll die Bremse dann auch für Januar und Februar gelten. Viele Details müssen noch geklärt werden, bevor das entsprechende Gesetz verabschiedet werden kann.

Wir schließen nicht aus, dass das ein oder andere Unternehmen die Preisbremsen auch nutzt, um mehr zu erhöhen als unbedingt nötig.
Udo Sieverding, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

Zunächst sollte sie erst ab März 2023 greifen, nun rückwirkend auch ab Januar. Die Preisgrenze für Strom und Gas soll Endverbraucher entlasten. Kritik kommt von der Opposition.

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Strommarkt-Experte: Preise sinken vorerst nicht

Der Strommarkt-Experte Mirko Schlossarczyk vom Beratungsunternehmen Enervis geht indes nicht davon aus, dass die Strompreise für Haushalte in den kommenden Jahren wieder auf das Niveau vor dem Ukraine-Krieg sinken werden. Er rechnet damit, dass die Verbraucherpreise 2023 und 2024 im Schnitt deutlich über 40 Cent je Kilowattstunde brutto betragen werden.

Auch in den Jahren danach würden 40 Cent wohl nicht unterschritten, vereinzelt seien sogar 50 Cent möglich, sagte er.

Wir sehen auch langfristig an den Energiehandelsmärkten ein konstant hohes Preisniveau.
Mirko Schlossarczyk, Beratungsunternehmen Enervis
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