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Studie zu Pariser Klimaabkommen : G7-Wirtschaft weit entfernt von Klimaziel

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Die Weltgemeinschaft will die Erderhitzung bei 1,5 Grad stoppen. Doch was Unternehmen in den G7-Ländern dafür tun wollen, reicht einer Studie zufolge nicht einmal entfernt aus.

Die Sonne scheint durch Weizen auf einem Weizenfeld bei Ratingen
Die Sonne scheint durch Weizen auf einem Weizenfeld bei Ratingen
Quelle: dpa

In keinem einzigen der industriestarken G7-Staaten tut die Wirtschaft einer aktuellen Auswertung zufolge bislang genug, um das Pariser Klimaabkommen zu erreichen. Mit den derzeitigen Maßnahmen und den aktuellen Zielen der Unternehmen würde sich die Erde im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter um rund 2,7 Grad erwärmen, wie eine systematische Auswertung der Organisation Carbon Disclosure Project (CDP) mit Sitz in London zeigt.

Dies hätte Klimaforschern zufolge katastrophale Folgen und würde Teile der Erde unbewohnbar machen. Die Weltgemeinschaft hat sich im Abkommen von Paris darauf geeinigt, die Erderhitzung bei 1,5 Grad stoppen zu wollen. Neben der Wirtschaft spielen dabei unter anderem auch der Verkehr und der Gebäudesektor eine wichtige Rolle.

Deutschland schneidet mit am besten ab

Deutschland gehört gemeinsam mit Italien und den Niederlanden noch zu jenen Ländern, die in der Wertung am besten abschneiden: Die dortigen Unternehmen sind CDP zufolge auf einem 2,2-Grad-Pfad. Kanadas Wirtschaft befindet sich dagegen auf dem Weg zu 3,1 Grad und schneidet damit am schlechtesten ab.

Den CDP-Experten zufolge liegt das daran, dass in Kanada oder auch den USA wissenschaftlich basierte Unternehmensziele, die nachgewiesenermaßen zu deutlichen Emissionseinsparungen führen, noch nicht sehr verbreitet sind. Außerdem gehören noch Frankreich und Großbritannien, deren Industrie in der Auswertung im Mittelfeld liegt, zu den G7-Staaten.

Politische Klimaziele nicht einig mit Wirtschaft

Für die Auswertung rechnet das Carbon Disclosure Project die tatsächlichen und beabsichtigten ausgestoßenen Emissionen der Unternehmen anhand wissenschaftlicher Methoden und entsprechender Gewichtung zu den Temperaturpfaden um.

Die Forscher weisen darauf hin, dass zwischen den von den G7-Nationen politisch ausgegebenen Klimazielen und der tatsächlichen Transformation der Wirtschaft eine deutliche Lücke klafft.

Europa auf gutem Weg, aber noch weit entfernt

Dass die Verpflichtung zu wissenschaftlich basierten Klimazielen in der Wirtschaft einen Effekt hat, zeigt sich der CDP-Studie zufolge in Europa. Die dortige Wirtschaft schafft es mittlerweile auf einen 2,4-Grad-Pfad.

Das ist zwar immer noch lange nicht kompatibel mit den Pariser Klimazielen, aber bereits näher dran als noch im Jahr 2020, als die europäischen Unternehmen noch auf einem 2,7-Grad-Pfad waren. Im vergangenen Jahr sei der Anteil der Unternehmen mit wissenschaftsbasierten Klimazielen deutlich gestiegen.

Mehr Druck auf Unternehmen

Sich solche Ziele zu setzen, sei der wichtigste Motor, um schädliche Emissionen schnell genug im Sinne des Pariser Klimaabkommens zu verringern, sagt Laurent Babikian, der beim Carbon Disclosure Project für die Kapitalmärkte zuständig ist.

Es ist für kein Land - erst recht nicht für die hoch entwickelten Industrienationen - akzeptabel, dass die Wirtschaft so wenig Ambitionen zeigt.
Laurent Babikian, Carbon Disclosure Project

Mit Blick auf die anstehende Weltklimakonferenz im November in Ägypten müssten Regierungen, Investoren und die Öffentlichkeit verlangen, dass Unternehmen sich entsprechende Ziele setzten.

Weltkarte mit dem CO2-Ausstoß der Länder vor einer Windkraftanlage und einem Kohlekraftwerk
Grafiken

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Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.

von Moritz Zajonz
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